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Tamedia neu Nummer 1 auf Zürcher Zeitungsmarkt

Die Deutschschweizer Medienlandschaft steht vor grossen Veränderungen: Die Thurgauer Zeitung wechselt zur NZZ-Gruppe, im Gegenzug erhält die Tamedia Beteiligungen an drei Zürcher Landzeitungen und dominiert damit den Zürcher Zeitungsmarkt.

Die Thurgauer Zeitung geht an die NZZ-Mediengruppe. Die FPH Freie Presse Holding übernimmt das Blatt von der Tamedia. Im Gegenzug verkauft die NZZ ihre Beteiligungen an den Landzeitungen Zürcher Unterländer, Zürichsee Zeitung und Zürcher Oberländer an die Tamedia.

Zusätzlich übernimmt Tamedia auch den 60-prozentigen Anteil der Familie Gut beziehungsweise ihrer Holdinggesellschaft Zürichsee Medien AG, und wird damit zur vollständigen neuen Besitzerin der drei Zeitungen.

Mit diesem Tausch von Beteiligungen sollen für die beteiligten Tageszeitungen «vorteilhaftere wirtschaftliche Perspektiven» geschaffen werden, teilte Tamedia am Donnerstag mit.

Im Thurgau wird es nur noch eine Zeitung geben: Die Thurgauer
Zeitung
wird ab Anfang 2011 in die Tagblatt Medien, die zur FPH
gehören, integriert.

Die Zürcher Landzeitungen sollen als eigenständige Regionalzeitungen weitergeführt werden, betont Tamedia im Communiqué. Voraussetzung dafür seien aber deutliche «Ergebnisverbesserungen» durch Kosteneinsparungen und Umsatzsteigerungen.

Tamedia hatte 2006 mit der vorübergehenden Lancierung von Split-Ausgaben des Tages-Anzeigers den wirtschaftlichen Druck auf die Landzeitungen erhöht und einen Verdränungskampf lanciert.

Das Zürcher Medienhaus Tamedia präsentierte am Freitag die Bilanz für 2009. Der Medienkonzern verzeichnet für das vergangene Jahr einen Betriebsgewinn (EBIT) von 51,6 Mio. Franken – 61,3% weniger als im Vorjahr. Der starke Rückgang der Werbeeinnahmen habe den Umsatz um 14% schmelzen lassen, so Tamedia.

swissinfo.ch und Agenturen

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