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Textiler Frühling bei der Post

Firmen-Farbe Gelb: Die neue Uniform für die Post. (Foto: Die Post) Neue Uniform der Post für Männer. Bild: Die Post

Zum Frühlingsbeginn Anfang März erhalten rund 11'000 Mitarbeitende der Post neue, in der Praxis getestete Arbeitskleider.

Statt Uniformen wie bisher umfasst die Dienstkleidung ein individuell kombinierbares Paket aus 27 (Damen) respektive 22 (Herren) Kleidungsteilen.

Am 1. März haben rund 11’000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schweizerischen Post, also rund ein Fünftel der gesamten Belegschaft, neue Arbeitskleider erhalten.

Die Post will die Uniformen von 1999 der kundennahen Mitarbeiter durch eine zeitgemässe Berufskleidung ersetzen. Mit dieser «Vollbekleidung, die dynamisch wirkt», soll auch das einheitliche Erscheinungsbild der Post unterstrichen werden.

Das Verkaufs- und Schalterpersonal in den Poststellen sowie die Kundenbetreuer tragen die neue Dienstkleidung.

Sortiment für 700 Franken

Die Kosten für die erste Ausstattung der rund 11’000 Angestellten betragen rund 8 Mio. Franken. Das entspricht über 700 Franken pro Person, wobei bei Herren 22 und bei Damen 27 Kleidungsteile eingeschlossen sind.

«Die 700 Franken gelten nur für das Einführungsjahr», rechnet André Fischer, Leiter Bekleidung bei der Post, gegenüber swissinfo vor. «Ab dem zweiten Jahr kostet das Paket nur noch rund 350 Franken – für abgenutzte und zu ersetzende Teile.»

Die Mitarbeitenden erhalten ein farblich abgestimmtes Kleidersortiment, von der Hose bis zum Foulard. Die einzelnen Stücke können klassisch oder formal getragen und individuell kombiniert werden.

Neuerdings sind auch die Beine «postkonform»

Bisher hatte das Personal in den Poststellen lediglich eine Auswahl an Oberteilen zur Verfügung: Der «Corporate Outfit» hörte also beim Gürtel respektive den Beinen auf.

Neu können sich Pöstlerinnen und Pöstler von Kopf bis Fuss «postkonform» anziehen. Die Vielfalt im Sortiment soll dabei individuelle Kombinations-Möglichkeiten bieten.

Entwickelt wurde das neue, hauptsächlich in gelb und anthrazit gehaltene Kleidersortiment von einer Arbeitsgruppe, die sich aus Mitarbeitenden und externen Spezialisten zusammensetzte.

Knitter-, scheuer-, waschfest, und dazu noch komfortabel

Zuvor war die Tauglichkeit des Sortiments einem Praxistest unterworfen worden. «Da geht es um Knitterverhalten, Scheuerfestigkeit, Tragkomfort und ähnliches», sagt Fischer.

«Hemden und Blusen werden täglich gereinigt, das Material muss etwas aushalten.» 70 Personen haben die Kleider während drei Monaten getragen und getestet.

Die Post gibt dabei ihre Qualitäts-Vorgaben vor und schreibt den Auftrag öffentlich aus. Die 27 Einzelteile stammen nun hauptsächlich aus dem Osten der EU, aber auch aus China und der Türkei. «In der Schweiz gibt es kein Konfektions-Unternehmen mehr, das solche Kleidung anfertigt.»

Bei den Tests wird auch auf die Bewegungsfreiheit geachtet, auf die Platzierung der Taschen, auf die Reaktion des Materials beim Bügeln.

Der Schnitt muss auch für sämtliche Körperformen von gross bis klein und schlank bis XXL geeignet sein. «Allein die Damen-Jupes gibt es für jede Konfektionsgrösse in drei Längen», so Fischer. Bei den Herren-Hosen gibt es 96 Grössen.

Bio-Versuch mit Shirts

Biologische Baumwolle ist in der ersten Lieferung der nun eingeführten Post-Bekleidung noch keine zu finden. Es hätten aber alle Zulieferer einen Sozial- und Ethik-Kodex unterzeichnen müssen, der durch neutrale Audits kontrolliert wird, so der Post-Verantwortliche.

«Doch für die neuen Briefverteilungs-Zentren braucht es neue Shirts», sagt André Fischer. «Da wird Bio-Material und Fair Trade mit ins Spiel kommen.»

Auch die Gewerkschaften haben die neue, «postkonforme» und individuell kombinierbare Bekleidung gutgeheissen.

swissinfo, Alexander Künzle

Die Post ist mit rund 50’000 Mitarbeitenden die zweitgrösste Arbeitgeberin in der Schweiz.

Die neue kombinierbare Dienstkleidung ist aber nur für das Verkaufs- und Schalterpersonal sowie die Kundenbetreuenden gedacht.

Das sind 11’000 Leute.

Von den 50’000 Mitarbeitenden der Post tragen 40’000 Dienstkleider in der einen oder anderen Form.

Von den rund 50’000 Pöstlern tragen 40’000 die eine oder andere Dienst- oder Berufsbekleidung.

Damit ist die Post in der «Team Bekleidung» schweizweit führend, sagt der Bekleidungs-Verantwortliche André Fischer.

Bei der SBB tragen zirka 20’000 Mitarbeitende Dienstkleider.

Seit 2004 nutzt die Post ihr entsprechendes Know How und bietet ihre Team-Bekleidungs-Dienste auch Drittunternehmen, meist im Transportbereich, an.

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