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Symphonie der Züge durch die Schweiz

Die Schweiz ist weltweit bekannt für ihr sehr dichtes und gut organisiertes Eisenbahnnetz. Dieses wird täglich von über einer Million Reisenden genutzt. Ein Knotenpunkt ist der Hauptbahnhof in Zürich.

Rund ein Drittel aller Pendlerinnen und Pendler der Schweiz sind auf den öffentlichen Verkehr angewiesen, um an den Arbeitsort zu gelangen. Längere Streckenabschnitte werden oftmals mit Zügen zurückgelegt. Allein auf dem Streckennetz der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) sind pro Tag etwa 10’600 Züge unterwegs. Das gesamte, 5’000 Kilometer lange Eisenbahnnetz aller nationalen und regionalen Eisenbahngesellschaften ist zudem praktisch vollständig elektrifiziert.

Knotenpunkt Zürich HB

Der Hauptbahnhof Zürich ist die grösste Zugstation der Schweiz und gilt zudem als einer der meistfrequentierten Bahnhöfe der Welt. Es ist der wichtigste Knotenpunkt für Züge aus dem Inland und den angrenzenden Ländern. Der heutige Bahnhof verfügt über 26 oberirdische und 16 unterirische Geleise für S-Bahn und Fernverkehr. Zudem bietet der Bahnhof zahlreiche Restaurants, Take-aways, Shops und Dienstleistungsbetriebe auf diversen Etagen.

Das Zürcher Bahnhofsgebäude gehört ausserdem zu den ältesten Schweizer Bahnhöfen. Es wurde im Jahr 1847 erbaut. Die zwanzig Meter hohe und fast zweitausend Quadratmeter weite Haupthalle war und ist bis heute das Herzstück des Bahnhofs. Dort befinden sich auch mehrere Installationen zeitgenössischer Kunst, wie etwa der farbige SchutzengelExterner Link der französisch-schweizerischen Künstlerin Niki de Saint Phalle.

Zukunftsprojekte der SBB

Die SBB ist die grösste Eisenbahngesellschaft der Schweiz. Sie wurde 1902 durch Zusammenlegung der ehemaligen Privatbahnen gegründet. Heute hält der Bund die Aktienmehrheit am Konzern. Für die Zukunft sind diverse Massnahmen in die Verbesserung der Bahninfrastruktur vorhergesehen. Von den rund 800 Bahnhöfen und Haltestellen der SBB sollen beispielsweise bis zu 580 Stationen modernisiert werden, um vor allem Menschen mit Körperbehinderungen mehr Barrierefreiheit bieten zu können.

Ausserdem wird zurzeit im Kanton Wallis eine Hyperloop-TeststreckeExterner Link für den Hochgeschwindigkeitstransport von Gütern im Vakuum konzipiert. Das Unternehmen EurotubeExterner Link wird im Jahr 2019 in Partnerschaft mit der SBB eine Art Vakuumröhre bauen, in welcher Kapseln mit einer Geschwindigkeit von 900km pro Stunde transportiert werden können.


Projekt ‹The Sounds of…›

Dieser Artikel ist Teil des Projekts «The Sounds of…» mit unseren Partnermedien Polskie RadioExterner LinkRadio Canada InternationalExterner LinkRadio Romania InternationalExterner Link und Radio PrahaExterner Link. Von diesen Redaktionen sind weitere Videos entstanden. Sie geben uns einen Einblick in die verschiedenen Zugbahnhöfe der vier Länder.


Der Hauptbahnhof von Warschau befindet sich mitten im Zentrum der polnischen Stadt und wurde im Jahr 2017 von 15,1 Millionen Fahrgästen genutzt. Rund 1’000 Züge fahren täglich durch den Bahnhof, der praktisch ausschliesslich dem Fernverkehr dient. Der Bau des heutigen Hauptbahnhofs von Warschau begann im Jahr 1972 und war ein Vorzeigeprojekt während der kommunistischen Ära. Vor einigen Jahren wurde der graue Betonbau renoviert. Die Bahnhofshalle ist nun heller und bietet somit eine freundlichere Atmosphäre.


Der Hauptbahnhof der kanadischen Stadt Montreal wurde im Jahr 1943 eröffnet. Es handelt sich um den zweit-verkehrsreichsten Zugbahnhof Kanadas, nach der Union Station in Toronto. Das Bahnhofsgebäude ist innen und aussen mit Art-Déco-Friesen verziert. Die östlichen und westlichen Innenwände der Station zeigen zudem zwei grosse Reliefs, die das Leben, die Kunst und die Industrie Kanadas abbildet. In den Reliefs sind ausserdem einige Strophen der kanadischen Nationalhymne zu sehen. Die französischen Liedtexte befinden sich auf der Ostseite, die Englischen auf der Westseite des Bahnhofsgebäude.


Der Hauptbahnhof von Prag ist der grösste Personenhauptbahnhof der Tschechischen Republik. Pro Jahr reisen bis zu 27 Millionen Passagiere über den Prager Hauptbahnhof. Das historische Bahnhofsgebäude gilt ausserdem als grösstes Jugendstil-Baudenkmal des Landes. Es wurde im Jahr 1871 erbaut und erhielt seine heutige Form durch einen kürzlich durchgeführten Umbau nach den originellen Bauplänen des berühmten tschechischen Architekten Josef Fanta.


Der Nordbahnhof von Bukarest erwartet pro Tag rund 300 Züge und gilt als grösster Bahnhof Rumäniens. Das Bahnhofsgebäude wurde zwischen 1868 und 1872 erbaut und wurde auf die Liste der historischen Baudenkmale von Bukarest aufgenommen. Im Jahr 1906 hielt der berühmte Orient-Express zum ersten Mal im Nordbahnhof an. Heutzutage fährt dieser auf der Originalstrecke Paris – Istanbul zwei Mal im Jahr durch den rumänischen Bahnhof durch.

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