Tourismus/Hotels
Für die Schweizer Wirtschaft ist der Tourismus eine wichtige Erwerbsquelle, obschon die Schweizer und Schweizerinnen, die ins Ausland reisen, dort heutzutage fast ebenso viel ausgeben wie die ausländischen Touristen und Touristinnen in der Schweiz.
Doch die Bilanz ist nach wie vor positiv. Die Tourismusbranche ist die sechstgrösste Exportindustrie des Landes und schuf 2014 rund 4,3 Prozent der schweizerischen Arbeitsstellen.
Anfänglich war der Tourismus auf den Sommer beschränkt. Schwere Schneefälle verhinderten das Reisen im Winter weitgehend. Erst mit dem Aufkommen von Wintersportarten, deren Pioniere wiederum in erster Linie Briten waren, kamen auch Winterferien allmählich in Mode.
Aktuelle Statistiken zum Schweizer TourismusExterner Link finden Sie beim Bundesamt für Statistik.
Kurzurlaub
Heute gibt es Winter- und Sommerferienorte, Ganzjahres-Destinationen und allerlei Mischformen, von denen nicht wenige auch am Kur- und Kongresstourismus teilhaben.
Bei Schweizern und Schweizerinnen sind Tages- und Wochenendausflüge sehr beliebt. Dazu gehören Bergbahn- und Seeschifffahrten sowie Ausflüge zu Bergrestaurants.
Der Tourismusindustrie und den Kantonen, namentlich Wallis, Graubünden und Bern, machen die so genannten «kalten Betten» einige Sorgen: Viele Zweitwohnungen sind selten ausgemietet und werden von ihren Besitzern nur wenige Wochen pro Jahr benutzt.
Tourismus im ganzen Land
Es gibt keine Region der Schweiz, die nicht gewisse Ambitionen im Tourismus hegt. Die Typologie der Ferienorte umfasst unter anderem Bergferienorte zum Bergsteigen und Wandern im Sommer und Skifahren im Winter, sowie Ferienorte am Seeufer für den Wassersport. Zudem sind auch viele Städte Tourismus-Destinationen. Daneben gibt es zahlreiche ländliche Gegenden, nicht zuletzt das ausgedehnte Gebiet der Jurahügel, deren weniger schroffe Landschaft zu sanfteren Formen des Tourismus einladen.
Die meisten Tourismusgebiete bieten ein gemischtes Angebot an Veranstaltungen und Aktivitäten. Die grösseren Städte, die praktisch alle an einem attraktiven See- oder Flussufer liegen, sind neben Kongresszentren und Kulturschauplätzen natürlich auch Treffpunkte für Geschäftsleute.
Die Vermarktung der Tourismusdestination Schweiz ist die Aufgabe von Schweiz TourismusExterner Link.
Im Allgemeinen hat das Tourismusland Schweiz heute bedeutend mehr Konkurrenz von anderen Destinationen als in früheren Zeiten. Dennoch bleiben die staatlichen Beiträge an die Tourismusförderung recht bescheiden. Schweiz Tourismus versucht heute unter anderem, auf dem indischen und chinesischen Markt Fuss zu fassen.
Die weitaus meisten ausländischen Feriengäste kommen aber weiterhin aus Deutschland, dann folgen Grossbritannien, die USA, Frankreich und Italien, je nach Saison und Jahr in unterschiedlicher Reihenfolge, aber alle vier ungefähr im selben Grössenrahmen.
Die Alpen
Für Schweiz-Touristen sind die Alpen zweifellos die Hauptattraktion. Im Sommer laden sie zum Wandern und Klettern ein, im Winter zum Skifahren.
Für die heutigen Besucher und Besucherinnen der Alpen sind Skilifte und SeilbahnenExterner Link auch an den steilsten Hängen und auf die höchsten Gipfel eine Selbstverständlichkeit. Die wenigsten sind sich bewusst, dass diese Infrastruktur weitgehend erst in der Nachkriegszeit entstanden ist.
Klimawandel
Bis vor nicht allzu vielen Jahren galten die meisten Wintersport-Destinationen in der Schweiz als «schneesicher». Infolge des Klimawandels sehen sich heute vor allem die tiefer gelegenen Orte zunehmend zum Einsatz von Schneekanonen gezwungen, um den Skibetrieb kontinuierlich aufrecht erhalten zu können.
Weitere Informationen darüber, was die Schweiz gegen den Klimawandel unternimmtExterner Link, sind beim Bundesamt für Umwelt zu finden.
Skifahren und andere Formen des Tourismus haben einen Einfluss auf das Klima, und dieser Einfluss wird zunehmend thematisiert. «Nachhaltiger Tourismus» sowohl im Sommer wie im Winter ist in vielen Berggegenden mittlerweile zum langfristigen Entwicklungsziel geworden. Da der Tourismus besonders für die lokale Wirtschaft in den Alpen von grosser Bedeutung ist, sind Massnahmen zum Erhalt dieser einmaligen Landschaft für zukünftige Generationen ein Gebot der Vernunft.
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch