Unaxis baut weitere Stellen ab
Der Schweizer Technologiekonzern Unaxis restrukturiert seine Vakuumpumpen-Sparte. Bis Ende 2006 sollen 220 Stellen abgebaut werden.
Entlassungen seien unvermeidbar, teilt die in einen Übernahmekampf verwickelte Unaxis mit. Stellen in der Schweiz seien nicht betroffen.
Das Ziel der Restrukturierung in der Sparte Vakuumpumpen sei eine Verbesserung der Profitabilität und eine Stärkung der Wettbewerbs-Position. Abgebaut werde am Hauptstandort der Sparte in Köln sowie in den USA, sagte Unaxis-Sprecher Philipp Gamper.
Die Aufschlüsselung werde nicht bekannt gegeben. Am Standort Köln würden aber sicher mehr Stellen als in den USA gestrichen. Bei Vacuum Solutions arbeiten heute 1483 Angestellte.
Der Technologiekonzern Unaxis ist finanziell aus dem ehemaligen Oerlikon-Bührle-Konzern hervorgegangen und gilt gegenwärtig als angeschlagen. Für 2004 wies Unaxis einen Verlust von 378 Mio. Franken aus.
Schweiz: Abbau in anderen Bereichen
Seit Ende 2004, als die Notbremse gezogen wurde, besteht der Umsatz in der Höhe von 1,85 Mrd. Franken weitgehend aus Geschäften mit Dünnschicht- und Vakuumtechnologie. Aus dem Flachbildschirm-Geschäft will man sich zurückziehen.
Und das Halbleitergeschäft, in das Unaxis ebenfalls involviert ist, soll hart saniert werden. Laut dem ehemaligen Verwaltungsrats-Präsident Willy Kissling ist ein Abbau von 400 Stellen in der Schweiz angekündigt. Insgesamt beschäftigt Unaxis weltweit 6844 Mitarbeitende.
Das Massnahmenpaket solle dem Segment Vacuum Solutions («Leybold Vacuum») ermöglichen, ab 2007 eine Umsatzrendite von mindestens 10% zu erwirtschaften. Unaxis rechnet bis Ende 2006 mit Sonderkosten von rund 40 Mio. Franken.
Der Technologiekonzern Unaxis ist zurzeit in einen Übernahmekampf verwickelt. Die Beteiligungs-Gesellschaft Victory um die österreichischen Industriellen Mirko Kovats und Ronny Pecik ist innert Monaten zum grössten Aktionär von Unaxis gewachsen.
Machtkampf: «Victory» gegen Ihag
Kovats› und Peciks «Victory» wollen die Mehrheit an Unaxis übernehmen. Dagegen wehrt sich die Besitzer-Familie Anda-Bührle, deren Familienstiftung Ihag ebenfalls einen gewichtigen Anteil an Unaxis hält.
An der ordentlichen Generalversammlung von Unaxis am 26. April kam die Beteiligungsstärke von Victory noch nicht richtig zum Tragen. Inzwischen beträgt ihr Aktienanteil über ein Drittel – mehr als die Ihag hält.
Die Herausforderer der Ihag und des gegenwärtigen Verwaltungsrats verlangten am 26. April, baldmöglichst eine ausserordentliche Generalversammlung einzuberufen, um die Beschlüsse der ordentlichen GV für ungültig zu erklären.
swissinfo und Agenturen
Unaxis beschäftigt weltweit rund 6500 Mitarbeitende.
Der «alte» Oerlikon-Bührle-Konzern hatte 1991 noch rund 20’000 Mitarbeiter.
Im Jahr 2000 wurde Oerlikon-Bührle zu Unaxis umgeformt. Aus dem Waffen- wurde ein Technologieproduzent.
Unaxis wies 2004 einen Verlust von 378 Mio. Franken aus.
Schon im vergangenen November kam es zu einem Abbau von 500 Stellen im Halbleiter-Geschäft.
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