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Unspunnen-Stein: Rückgabe Tat von «Verrätern»?

Was mit dem Unspunnen-Stein in den letzten Jahren passierte, wird wohl nie aufgeklärt werden. Keystone

Der Unspunnen-Stein wird am Dienstag (14.08.) in Interlaken seinen rechtmässigen Besitzern übergeben. Der vor 17 Jahren geraubte Stein wurde am Samstag in Saignelégier JU zurückgegeben. Die jurassischen Separatisten sprechen von Verrat.

Unbekannte hatten den Brocken am Rande des Marché-Concours der neuen Botschafterin der Expo.02, Shawne Fielding, «als Geschenk» übergeben. Fielding wird nun den Stein am Dienstag um 18 Uhr auf der «Höhenmatte» im Zentrum Interlakens übergeben.

Zurück in Interlaken

Er werde von Vertretern des Turnvereins und des «Komitees zur Wiederbeschaffung des Unspunnensteins» entgegengenommen, sagte Expo-Sprecherin Marina Villa. Man habe mit der Rückgabe des Steins nicht bis zum Eidgenössischen Schwingfest in Nyon VD in gut zehn Tagen warten wollen.

Der 195-jährige und 83,5 Kilo schwere Brocken war 1984 von den jurassischen Jungseperatisten «Béliers» aus dem Touristikmuseum der Jungfrauregion in Interlaken gestohlen worden.

«Verrat»

Mit der Rückgabe des Steins wollen die «Béliers» indes nichts zu tun haben. «Das war ein Verrat an unserer Bewegung», sagte am Montag «Bélier»-Chef Gérald Jeanneret der Nachrichtenagentur sda. Er wisse nicht, wo der Stein war und wer ihn zurückgegeben habe, versicherte Jeanneret.

Ein anderes Vorstandsmitglied der «Béliers» sagte, er habe gar nie gewusst, wo sich der Unspunnen-Stein befand. Angesichts dieser Umstände wird man möglicherweise nie erfahren, was mit dem Stein während 17 Jahren geschehen ist. Die jurassische Polizei will keine Untersuchung über den Raub vor 17 Jahren eröffnen.

swissinfo und Agenturen

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