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Unwetter-Spenden 2005 sind praktisch verteilt

Auch das Maderanertal im Kanton Uri wurde im August 2005 verwüstet. Keystone

Zwei Jahre nach den schweren Unwettern vom August 2005 hat die Glückskette rund 90 Prozent der Spendengelder verteilt.

Der grösste Teil der Finanzhilfe kam finanzschwachen Gemeinden und Personen im Berggebiet zu gut. Zur Zeit sammelt die Glückskette für die jüngsten Unwetterschäden.

Vertreter der Glückskette zogen am Montag in Bern eine positive Bilanz: Rund 44,2 Mio. Franken oder 89% der Spenden seien bereits verteilt.

4,7 Millionen wurden an rund 580 Einzelpersonen und kleinere Unternehmen vergeben.

Der grösste Teil, 39,5 Mio. Franken, ging an über 100 kleinere finanzschwache Gemeinden in zehn Kantonen und kam damit primär der Bevölkerung in Berggebieten zu gut, wie es hiess.

«Mit der Hilfe an Berggemeinden treten wir auch ein Stück weit der Abwanderung entgegen», sagte Glückskette-Koordinator Roland Jeanneret. Ohne die Spenden sässen die Gemeinden auf riesigen Schulden. Die Folgen wären höhere Steuern und Abwanderung gewesen.

Obwalden, Bern, Luzern

Mit fast 13 Mio. Franken ging am meisten Geld in den Kanton Obwalden. Gut 11 Millionen flossen in den Kanton Bern und 4,6 Millionen in den Kanton Luzern.

Für noch nicht abgeschlossene Fälle, für Folgeprojekte und als kleine Reserve wurden 5,3 Mio. Franken bereitgestellt.

Die konkrete Abwicklung der Hilfsgesuche besorgen je nach Region Spezialisten der Partner-Hilfswerke Caritas und Schweizerisches Rotes Kreuz (SRK) im Auftrag der Glückskette.

Unwetter 2005

Bei den schweren Unwettern im August 2005 war ein Schaden von rund drei Mrd. Franken entstanden, womit das bis dahin grösste Ereignis, das Hochwasser von 1987 mit einem Schaden von 1,75 Mrd. Franken, deutlich übertroffen wurde.

Sechs Menschen waren dabei ums Leben gekommen. Am stärksten betroffen waren die Innerschweiz und das Berner Oberland.

Jüngste Unwetter

Auch für die jüngsten Unwetter vor anderthalb Wochen mit einem geschätzten Schaden von 500 Mio. Franken hat die Glückskette ihr Spendenkonto eröffnet.

Bisher ging laut Roland Jeanneret rund eine Mio. Franken ein. Täglich kämen momentan rund 150’000 Franken dazu.

Die Schäden seien allerdings nicht mit jenen des Hochwassers von 2005 vergleichbar, sagte Josef Reinhardt vom Schweizerischen Roten Kreuz, das im Auftrag der Glückskette einen Teil Hilfegesuche bearbeitet.

Auf einen nationalen Sammeltag wie Ende August 2005 verzichtet die Glückskette mindestens vorläufig.

swissinfo und Agenturen

Auch nach den neusten Hochwassern vor zwei Wochen hat die Glückskette ihr Konto für Spenden geöffnet.

Spendenkonto: 10-15000-6 (mit Vermerk «Unwetter Schweiz» oder «Monsun-Opfer Asien»).

Das gesammelte Geld ist für Einzelpersonen, Kleinbetriebe oder finanzschwache Gemeinden in Härtefällen vorgesehen, etwa für dringende Aufräum- und Instandstellungsarbeiten.

Die Glückskette ist kein Hilfswerk, sondern das humanitäre Sammelsystem der Schweizer Medien, angeführt von der SRG SSR idée suisse.

Die Glückskette wurde 1946 gegründet und erhielt 1983 die Rechtsform einer Stiftung.

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