Vom Vertrieb zum eigenen Label
Ab Ende September will Yesmoke nicht nur Zigaretten vertreiben, sondern auch herstellen. Eine Fabrik in Balerna wurde gekauft.
Die ersten Probeexemplare wurden bereits gerollt. Doch ab Ende September will Yesmoke das Zigaretten-Business so richtig aufmischen.
60’000 Zigaretten sollen dann täglich produziert werden, in einem vor kurzem erworbenen Gebäude im Industriegebiet von Balerna, gegenüber dem berühmten Kaffeeröster Chicco d’Oro.
Die Anzahl der Yesmoke-Mitarbeiter soll auf rund 180 anwachsen. Die Gebrüder Messina versprechen ein naturnahes Produkt, das mit reinem Tabak, ohne chemische Zusatzstoffe und mit umweltfreundlichem Papier hergestellt wird.
Der Rohstoff soll aus den besten Anbaugebieten importiert werden, wobei auf faire Arbeitsbedingungen Wert gelegt wird. «Wir werden im übrigen auch ein Verfallsdatum wie bei Lebensmitteln auf die Schachteln aufdrucken», verspricht Carlo Messina.
Tabak – im Tessin eine Tradition
Momentan könnten Kunden beim Erwerb von Zigaretten ja nicht erkennen, wie alt diese seien. Auch preislich will Yesmoke der Konkurrenz die Stirn bieten. Da die neue Zigarette ohne Zwischenhandel direkt an die Abnehmer geliefert wird, soll sie gegenüber herkömmlichen Marken wesentlich billiger sein.
Der «Mastercase» mit der Aufschrift «Yesmoke», in dem die Stangen ausgeliefert werden, steht bereits im Konferenzraum. Carlo Messina zeigt die Kiste stolz. Das Geld für die Fabrik, sagt er, stamme aus den Gewinnen des Internet-Zigaretten-Geschäfts.
Stolz ist er auch darauf, das Tabak-Business in die Südschweiz zurückzuholen. Tatsächlich wurde bis vor 100 Jahren im Mendrisiotto Tabak angebaut.
Es gab auch einige Zigarren-Fabriken, die mit der Zeit aber alle ihre Tore dicht machten. Ein Überbleibsel aus dieser Zeit ist einzig die Tabakfabrik von Brissago, die inzwischen von Dannemann übernommen wurde.
swissinfo, Gerhard Lob
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