Wett- und geldspielfreudige Schweiz
Der Umsatz von Lotterien und Wetten hat in der Schweiz 2006 erneut einen Rekord erreicht. Pro Kopf der Bevölkerung wurden 374 Franken gespielt, was einem Umsatz von 2,8 Milliarden entspricht.
Einen eigentlichen Boom löste das Spiel «Euro Millions» aus. Dies auf Kosten des traditionsreichen «Swiss Lotto», das stark an Beliebtheit einbüsste.
Das seit dem Jahr 2000 anhaltende Wachstum der Jahresumsätze im schweizerischen Lotterie- und Wettmarkt hat sich auch im Jahr 2006 fortgesetzt, wie das Bundesamt für Justiz (BJ) mitteilte.
Der Umsatz stieg im Vorjahresvergleich um 2,4% auf 2,8 Mrd. Franken. Auf die Bevölkerung der Schweiz umgerechnet entspricht dies einem Betrag von 374 Franken pro Person gegenüber 368 Franken im Vorjahr.
Die in neun europäischen Ländern angebotene Lotterie «Euro Millions» löste 2006 erstmals das bisher in der Schweiz seit Jahren führende «Swiss Lotto», (Zahlenlotto inklusive Jokerspiele) als umsatzstärkstes Produkt ab.
Während der Umsatz von «Euro Millions» in der Schweiz um 75% auf 545 Mio. Franken wuchs, fiel der Umsatz von «Swiss Lotto» im gleichen Zeitraum um 37% auf 413 Mio. Franken.
Auch Spielbanken im Aufwind
Der Umsatz der ebenfalls gesamtschweizerisch angebotenen Sportwetten «Sporttip» sank leicht um rund 2,5% auf 39 Mio. Franken.
Die Lotterie- und Wettveranstalter erzielten 2006 einen Bruttospielertrag von 970 Mio. Franken gegenüber 918 Millionen im Vorjahr. Bei den schweizerischen Spielbanken betrug der Bruttospielertrag 955 Mio. Franken gegenüber 874 Millionen im Vorjahr.
Der Bruttospielertrag errechnet sich aus der Differenz zwischen der Summe aller getätigten Spieleinsätze und der Summe aller wieder an die Spieler ausbezahlten Gewinne.
Mehr Geld für AHV
Die Lotterie- und Wettveranstalter haben 2006 den Lotterie- und Sportfonds der Kantone sowie diversen direkt begünstigten Sportdachverbänden insgesamt 586 Mio. Franken ausgeschüttet. Im Vorjahr waren es 491 Mio. Franken.
Die Spielbanken lieferten ihrerseits im selben Zeitraum 495 Mio. Franken an die AHV sowie an die Staatskassen der Standortkantone von B-Casinos ab. Im Vorjahr waren es 443 Millionen gewesen.
swissinfo und Agenturen
Auch in den Schweizer Spielcasinos rollte 2006 der Rubel: Der Ertrag stieg um fast 10% auf 955 Mio. Franken.
Insgesamt verzeichneten die 19 Casinos in der Schweiz 5,1 Millionen Besucher, 330’000 mehr als im Vorjahr.
Im Durchschnitt setzten die Glücksspieler 187 Franken am Spieltisch um.
Kräftig gestiegen ist auch die Zahl der Besucher, die vom Casinoverband mit einem Spielverbot belegt wurden: Sie stieg von 13’300 auf 16’000 Personen.
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