Wie sich die Schweiz gegen eine künftige Bankenpleite wappnen kann
Der erzwungene Verkauf der Credit Suisse an ihre Konkurrentin UBS bereitet der Schweiz weiterhin Kopfzerbrechen. Wir haben drei Experten gefragt, wie es weitergehen sollte.
Die Notübernahme machte deutlich, dass die Vorschriften nicht ausreichten, um einen unkontrollierten Zusammenbruch einer Schweizer Grossbank zu verhindern. Sie schuf auch eine monopolistische Riesenbank mit einer Bilanz, die doppelt so gross ist wie die Schweizer Wirtschaft.
SWI swissinfo.ch hat drei Experten gefragt, wie die Schweiz ein regulatorisches Sicherheitsnetz schaffen kann, um das Land vor ähnlichen Problemen in der Zukunft zu schützen.
Die Regierung und das Parlament stehen unter Druck, Reformen durchzuführen, die eine grössere Stabilität des Finanzsystems gewährleisten.
Rudolf Minsch, Chefökonom des Dachverbands der Schweizer Wirtschaft Economiesuisse, warnt den Gesetzgeber jedoch davor, neue Vorschriften zu erlassen, um die Banken zu kontrollieren oder andere Finanzakteure, wie z.B. Versicherungsunternehmen, einzuschränken.
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Der Politiker der Zentrumspartei, Peter Hegglin, ist der Meinung, dass die grössten Banken der Schweiz gezähmt werden müssen, um eine mögliche Katastrophe für das Land zu verhindern.
Die Schweiz hat eine zu kleine Wirtschaft, um den Zusammenbruch einer grossen Bank zu verkraften, argumentiert Hegglin.
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Instabiles Finanzsystem schafft mehr Schaden als Nutzen
Adriel Jost, Fellow am Institut für Schweizerische Wirtschaftspolitik, fordert die Banken auf, Verantwortung zu übernehmen und ihr Geschäftsgebaren zu ändern.
Die derzeitige Tendenz, Banken wie Unternehmen eines jeden anderen Sektors zu behandeln, verkenne die einzigartige Komplexität des Finanzsystems, so Jost.
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Bankenregulierung ist Sache der Banken, nicht des Staates
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