Fresenius verbessert Konditionen für Kredit
BAD HOMBURG (awp international) – Der Medizinkonzern Fresenius hat wie erwartet die Konditionen seiner Kreditvereinbarung aus dem Jahr 2008 deutlich verbessert. Die Darlehensgeber hätten der Vertragsanpassung mit grosser Mehrheit zugestimmt, teilte die im Dax notierte Fresenius SE am Freitag mit. Bei Vorstellung der Bilanz 2009 Ende Februar hatte Konzernchef Ulf Schneider diesen Schritt angekündigt. Die Vertragsanpassung verursache Einmalkosten, die im ersten Quartal 2010 wirksam würden. Auf der anderen Seite erwartet Fresenius für das Geschäftsjahr 2010 aus der Kreditanpassung einen positiven Beitrag zum Konzernergebnis. Angaben zur Höhe der Kosten und den positiven Beitrags machte der Konzern nicht. «Durch die Anpassung müssen wir unsere Jahresguidance nicht anpassen», sagte ein Fresenius-Sprecher. Der Ausblick für 2010 wurde bestätigt.
Im Rahmen der Vertragsanpassung werde der Zinssatz der rund 1,2 Milliarden Dollar grossen Darlehenstranche B (neu: Darlehenstranche C) um ein Drittel reduziert. Dieser neue Zinssatz setze sich zusammen aus dem jeweiligen Geldmarktsatz (LIBOR und EURIBOR), für den eine Untergrenze von 1,50 Prozent nach bisher 3,25 Prozent gelte und einer Marge von 3,00 Prozent nach bisher 3,50 Prozent.
AKTIE LEICHT IM MINUS
Fresenius-Vorzüge gaben am Vormittag 0,61 Prozent auf 53,84 Euro nach, während der Dax mit 0,23 Prozent im Plus lag. Fresenius hatte im August 2008 den Erwerb des amerikanischen Generikaspezialisten APP Pharmaceuticals über Kredite finanziert. Seit der Akquisition haben sich sowohl die Verschuldungskennziffern von Fresenius als auch die Konditionen am Fremdkapitalmarkt deutlich verbessert.
Im Geschäftsjahr 2009 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 14,2 Milliarden Euro. Zum 31. Dezember 2009 beschäftigte der Fresenius-Konzern weltweit 130.510 Mitarbeiter. Die durch die Übernahme gestiegene Verschuldung soll weiter reduziert werden (Ende 2009: 8,3 Milliarden Euro). Fresenius gehört mit der Kliniksparte Helios neben dem Konkurrenten Rhön-Klinikum und den Asklepios-Kliniken zu den drei grossen privaten Krankenhausbetreibern in Deutschland.
In der ebenfalls im Dax notierten Fresenius Medical Care (FMC) hat Fresenius sein Geschäft mit Dialyseleistungen gebündelt. Fresenius hält 36 Prozent an FMC. Mit Kabi ist Fresenius ein Spezialist für Infusionstherapien für schwer und chronisch Kranke. 2008 hatte der Konzern sein zweitgrösstes Standbein nach FMC durch die Übernahmen von APP Pharmaceuticals und der indischen Dabur Pharma verstärkt./ep/stb/tw