Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

Fussball-WM: Das Aus für die Schweiz

Tranquillo Barnetta kämpft mit Julio Cesar de Leon um den Ball. Keystone

Die Schweiz hat das letzte Gruppenspiel der Fussball-WM gegen Honduras mit 0:0 beendet und muss die Koffer packen. Weil im anderen Gruppenspiel Spanien gegen Chile gewann, hätte die Schweiz mindestens 2 Tore gebraucht, um im Turnier zu bleiben.

«Die Enttäuschung ist gross», sagte Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld nach dem frühen Out der Schweiz.

«Man muss ehrlich sein: Wir haben schlicht nicht die Leistung gebracht, die es brauchte, um in die Achtelfinale zu kommen. Wir müssen uns an der eigenen Nase nehmen», gestand der 61-jährige Coach.

«Am Montag sind wir leider in der Heimat. Wir wären gern hiergeblieben und hätten gegen Brasilien gespielt. Das wäre für mich ein Traum gewesen», bedauerte Hitzfeld.

Die Truppe um Gökhan Inler tat sich im Free State Stadium von Bloemfontein trotz deutlich mehr Ballbesitz überaus schwer, zu Torchancen zu kommen.

Es fehlten der Spielwitz und die gewinnbringenden Einzelaktionen.

Hitzfeld verstärkte im Verlauf der Partie durch die Einwechslungen von Hakan Yakin, dem zu Beginn nicht berücksichtigten Alex Frei und dem jungen Xherdan Shaqiri die Offensive kontinuierlich.

In den letzten 20 Minuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Beide Mannschaften hatten Möglichkeiten. Der Schweizer Goalie Diego Benaglio etwa rettete in der 71. Minute gegen Edgar Alvarez mit einem Weltklasse-Reflex.

Zahnlose Stürmer

Die Zeit, die ihnen Benaglio verschafft hatte, wussten die Schweizer Feldspieler nicht zu nutzen. Sie tauchten in der Schlussphase zwar oft im honduranischen Strafraum auf, doch zur zwingenden Aktion kam es kaum. Die letzten Pässe waren genauso ungenügend wie die wenigen Abschlüsse.

«Wir haben alles gegeben. Doch das erste Tor liess zu lange auf sich warten», sagte ein enttäuschter Verteidiger Stéphane Grichting nach dem Spiel. «Wir machten zu viele Fehler. Es ist klar, dass diese Leistung nicht genügt», so Grichting weiter.

«Unser Ziel war das Achtelfinale. Dass wir es nicht geschafft haben,
ist enttäuschend. Wir schlagen Spanien, und doch reicht es nicht. Das
darf nicht passieren!»

Spanien holt Gruppensieg

In der «Schweizer» Gruppe H besiegte Spanien die Chilenen mit 2:1 und sicherte sich so trotz der Niederlage im Startspiel gegen die Schweiz den Gruppensieg.

Die Spanier werden am Dienstag auf Portugal treffen, den Zweiten in der Gruppe G.

Der enttäuschende WM-Verlauf nach dem Coup gegen Spanien zum Auftakt kostet die Schweiz nun den Auftritt gegen Rekord-Weltmeister Brasilien, der sich mit dem 0:0 gegen Portugal den Sieg in der Gruppe G sicherte und am Montag gegen Chile antritt.

In einer inoffiziellen und nicht ganz aussagekräftigen Tabelle beendete die Schweiz die WM auf dem 19. Rang: Mit vier Punkten und einem Torverhältnis von 1:1 ist das Team von Ottmar Hitzfeld die «drittbeste» Mannschaft, unter denjenigen, die es nicht in die Achtelfinals geschafft haben.

swissinfo.ch und Agenturen

16. Juni, Durban: Spanien-Schweiz: 0:1

21. Juni, Port Elizabeth: Schweiz-Chile: 0:1

25. Juni, Bloemfontein: Schweiz-Honduras: 0:0

Beliebte Artikel

Meistdiskutiert

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards

Mehr: JTI-Zertifizierung von SWI swissinfo.ch

Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!

Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft