Genf erhält Wakkerpreis für Aufwertung des Rhone-Ufers
Der Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes geht dieses Jahr an die Stadt Genf. Wie der Heimatschutz am Freitag (07.01.) mitteilte, wird Genf für die vorbildliche Arbeit zur Aufwertung des öffentlichen Raums entlang der Rhone ausgezeichnet.
Der Wakker-Preis 2000 des Schweizer Heimatschutzes (SHS) zum Thema «Bauen am Wasser» geht an Genf, die Heimatstadt von Preisstifter Henri-Louis Wakker (1875 – 1972). Der SHS wertet die Arbeit und Aufwertung der Uferzonen entlang der Rhone als vorbildlich.
Die Auszeichnung ist mit 20’000 Franken dotiert. Die Preisübergabe erfolgt im Juni in Genf. Der SHS zeichnet mit dem Wakker-Preis seit 1972 alljährlich eine politische Gemeinde aus, die sich aktiv um ihr kulturelles und architektonisches Erbe und dessen Weiterentwicklung verdient macht.
Mit dem diesjährigen Preis würdigt der SHS namentlich das städtische Projekt «Le Fil du Rhôhne» des Architekten Julien Descomes, das «auf eine behutsame und kreative Weise den Raum am Wasser wieder zum Erlebnis macht», wies es in einer SHS- Medienmitteilung vom Freitag (07.01.) heisst.
Erlebbarer Bezug zum Wasser
Die Rhone prägt die Stadt. Die Uferräume waren parallel zur Stadtentwicklung einer ständigen Veränderung ausgesetzt. Das heutige unverwechselbare Aussehen erhielten sie durch die Industriebauten des 19. Jahrhunderts. Diese verloren mit der Seeregulierung ihre Funktion.
Die Gestaltung des Lebensraumes am Wasser wurde in der Folge neu überdacht, zumal es kaum Orte zum Verweilen gab und Fussgängerwege nur sehr bruchstückhaft vorhanden waren. Der alte Bezug der Stadt zum Wasser sollte wieder erlebbar gemacht werden.
1993 gab der «Fonds municipal d’art contemporain» eine Studie zur Aufwertung des Uferraumes in Auftrag. Der Fonds untersteht der Stadtregierung. Er unterstützt und fördert zeitgenössische Kunst. Der Fonds verfügt über 1 Prozent aller Kredite, die an städtische Bauvorhaben und Renovationen gesprochen werden. Schliesslich entstand das Projekt «Le Fil du Rhône».
Die Neugestaltung der Dammpromenade, die parallel zu den Ufern in der Flussmitte verläuft, ist bereits abgeschlossen. Mittels Abstufung des Terrains wurde an einer breiteren Stelle der direkte Kontakt mit dem Wasser hergestellt. «Passanten werden zum Verweilen und Flanieren eingeladen», schreibt der SHS.
Die Arbeiten an der Place du Rhôhne zwischen den Plätzen der Rues basses und der Rhone sind im Gang. Auf der rechten Uferseite folgen eine Fussgängerpassage unter dem Pont du Mont-Blanc. Die flussabwärts anschliessenden Quais sollen gestaltersich aufgewertet werden. Die Industriebauten aus dem 19. Jahrhundert wurden inzwischen ebenfalls sorgfältig renoviert und einer neuen Nutzung zugeführt.
SRI und Agenturen
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