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April, April…

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Seit langem ist der 1. April in der ganzen Welt ein Tag, an dem man die Leute zum Narren hält. Warum an diesem Tag Scherze gemacht und Streiche gespielt werden, weiss allerdings niemand so recht.

Eine Erklärung lautet, dass mit der Einführung des gregorianischen Kalenders im 16. Jahrhundert der erste Tag des Jahres vom 1. April auf den 1. Januar verlegt wurde.

In Frankeich wollten offenbar einige Leute den neuen Kalender nicht akzeptieren – oder wussten nichts davon – und fingen das neue Jahr weiter am 1. April an.

Das hartnäckige Bestehen auf ihrer Tradition gab sie der Lächerlichkeit preis, und oft spielten ihnen Anhänger des neuen Kalenders Streiche und «schickten sie in den April».

Eine andere Theorie besagt, dass der französische König Charles IX 1564 den Neujahrstag vorverlegte, und dass die Geschenke, die man sich nun am Neujahr machte, am 1. April durch Streiche und Scherze ersetzt wurden.

Teutonischer Ursprung

In der Literatur finden sich aber Hinweise auf Aprilscherze lange vor dem 16. Jahrhundert.

Laut deutschen Quellen wurde der 1. April zum Tag der Streiche, weil Herzog Philipp der Gute 1466 seinem Hofnarren eine Summe in Gold zahlen musste, nachdem dieser ihn mit einem guten Scherz hereingelegt hatte.

Im englischen Kulturraum wurde der 1. April erst in dieser Weise begangen, als Grossbritannien 1751 den gregorianischen Kalender einführte.

Die einfachste Erklärung ist aber, dass man in früheren Kulturen, bei den Römern oder Hindus etwa, sich aus lauter Freude am Frühlingsbeginn Streiche spielte. Vielleicht ist etwas Schalk ja wirklich der beste Weg, um die trübe Winterstimmung abzuschütteln.

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