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Die Geschichte der Escalade

Genf zur Zeit der Escalade. Site officiel de l'Etat de Genève

Trotz wiederholtem Versprechen, den Frieden zu respektieren, greift Karl Emanuel I., Herzog von Savoyen, Genf in der Nacht von Samstag, 11., auf Sonntag, 12. Dezember 1602, unerwartet an.

Eine wichtige Rolle spielt der Kochtopf der Catherine Cheynel.

Trotz wiederholtem Versprechen, den Frieden zu respektieren, greift Karl Emanuel I., Herzog von Savoyen, Genf in der Nacht von Samstag, 11., auf Sonntag, 12. Dezember 1602, unerwartet an.

Nach einem in Bonne und La Roche (Hochsavoyen) begonnenen Marsch kommen über zweitausend Soldaten zu Fuss oder zu Pferd vor den Mauern der Stadt in Plainpalais an.

Sie führen Leiternteile mit sich, die sie am Ort, wo später die Gebäude der Corraterie gebaut wurden, zusammenstecken und gegen die Mauer nach oben ziehen.

Ein Schuss aus der muskete des Wächters Jacques Mercier, der den Feind entdeckt hat, zerreisst die nächtliche Stille. Caporal François Bousezel wird auf seinem Wachrundgang als erster tödlich verwundet.

Nach und nach wird der allgemeine Alarm ausgelöst, bis schlussendlich alle Kirchenglocken der Stadt Sturm läuten. Die Bewohner greifen zu ihren Waffen, um sich gegen den Feind zu verteidigen.

Alle Genfer kämpfen: die Bevölkerung genauso wie die Bürgermiliz und die Berufssoldaten. Die Edelfrau Piaget wirft den Genfern den Schlüssel zur Passage unter ihrem Haus zu, damit sie den Feind von aussen angreifen können.

Der Kochtopf, den Catherine Cheynel – die Gattin des Münzträgers Pierre Royaume und liebevoll «la Mère Royaume» genannt – von einem Fenster auf den Kopf eines Soldaten wirft, wird später zum bekanntesten Symbol für die «Escalade».

Die Savoyer haben den Sprengfachmann Picot beauftragt, das schwere Stadttor Porte Neuve zu zerstören, um dem Gros der Savoyer Armee den Weg freizumachen.

Dem Verteidiger Isaac Mercier gelingt es jedoch, auf das hölzerne Tor zu steigen, das Gitter dahinter herunterzulassen und es damit endgültig zu blockieren. Das Misslingen der Unternehmung zwingt die Savoyer Truppen, sich noch vor Sonnenaufgang nach Bonne und La Roche zurückzuziehen.

Kirche und Galgen

Am Sonntag Vormittag geht die Genfer Bevölkerung in die Kirchen, um die Predigt von Théodore de Bèze, Rektor der Akademie, und Simon Goulart, Pfarrer in Saint-Gervais, zu hören und Gott zu danken.

Auf ihrer Seite sind achtzehn Opfer zu beklagen, deren Gebeine in Saint-Gervais aufbewahrt sind. Von den Savoyer Soldaten jedoch wurden vierundfünfzig vor den Stadtmauern getötet.

Dreizehn – vor allem Edelleute – wurden gefangengenommen. Verurteilt als «Diebe und Räuber», werden sie noch am selben Tag dem Henker François Tabazan übergeben, «da man aufgrund des wiederholten Versprechens des Herzogs von Savoyen, den Frieden zu wahren, mit ihnen nicht wie mit normalen Kriegsgefangenen verfahren kann», heisst es offiziell.

Der Frieden und das europäische Echo

Im Sommer 1603 wurde der Friedensvertrag von Saint-Julien mit Hilfe von Abgesandten aus fünf Schweizer Kantonen geschlossen. Verschiedene europäische Höfe – darunter Heinrich IV., König Frankreichs, der kurz vorher das Edikt von Nantes unterzeichnet hatte, Elisabeth I., Königin von England, dann Jakob I., der Pfälzische Kurfürst und der Herzog von Württemberg – hatten Druck ausgeübt, um die Unterzeichnung dieses Vertrages zu erreichen, der den zahlreichen Versuchen Karl Emanuels I., Genf zu seiner Hauptstadt nördlich der Alpen zu machen, ein Ende setzte.

Die «Escalade», hätte ohne den Einfluss des im Jahre 1564 verstorbenen Calvins kaum in dieser Form stattgefunden. Die Feier zur Erinnerung an die Escalade betont seitdem den Unabhängigkeitswillen der Genfer und ist deshalb zum eigentlichen Nationalfeiertag von Genf geworden.

Quelle: compagniede1602

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