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Fünf Medaillen für die Rettung von Juden vergeben

Fünf Personen wurden in Bern mit der Yad Vashem-Medaille ausgezeichnet. Keystone

Drei ehemalige Mitarbeiter des Schweizerischen Roten Kreuzes sowie ein Pfarrer und seine Ehefrau haben am Donnerstag (15.02.) die Yad Vashem-Medaille der Gerechten erhalten. Sie wurden für die Rettung von Juden in Frankreich während der deutschen Besatzung geehrt.

Die Medaillen, die von der Yad Vashem-Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem verliehen werden, wurden bei einer von der israelischen Botschaft in Bern organisierten Feier übergeben. Holocaust- Überlebende berichteten über die Taten der geehrten «Gerechten». Drei von ihnen hatten während dem Zweiten Weltkrieg in Kinderheimen des Schweizerischen Roten Kreuzes (SRK) in Frankreich gearbeitet.

Mädchen in die Schweiz gebracht

Die Zürcher Walter und Emma Giannini waren Lehrer in der Kolonie des SRK in Faverges (Hoch-Savoyen). Im August 1943 halfen sie zwei belgischen jüdischen Mädchen im Alter von 13 und 11 Jahren, die Genfer Grenze zu überqueren. Walter Giannini ist heute über 80 Jahre alt, seine Frau ist gestorben.

Im Dezember 1943 brachte Margareta «Gret» Tobler zwei 15- und 12- jährige deutsche Jüdinnen, die durch die Deportation bedroht waren, in die Schweiz. Die heute 86-jährige Zürcherin war Kindergärtnerin im Schloss von La Hille (Ariège), das junge Juden vor allem aus Deutschland, Österreich und Spanien beherbergte.

Als sie das Leben der Jugendlichen retteten, riskierten diese Personen, selbst verhaftet zu werden. Sie widersetzten sich den Anweisungen des SRK, wie Herbert Herz, Yad Vashem-Delegierter für die Schweiz und Savoyen, unterstrich.

Protestantische Solidarität

Die Yad Vashem-Medaille der Gerechten wurde auch den Kindern des Berner Pfarrer Edgar Wasserfallen und seiner französischen Ehefrau Elise überreicht. Das Paar hatte im Pfarrhaus von Lassalle (Gard), einem Dorf in den Cevennen, zahlreiche verfolgte Juden aufgenommen und versteckt oder sie in die Schweiz gebracht. Edgar Wasserfallen verstarb 1974, Elise 1997.

Die Medaille der Gerechten unter den Völkern ist die höchste Auszeichnung, die vom Staat Israel an nicht-jüdische Personen vergeben wird. Bis heute wurden über 18’000 Menschen – darunter rund 40 aus der Schweiz – ausgezeichnet, die während des NS-Regimes Juden gerettet hatten.

swissinfo und Agenturen

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