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Kantonale Wahlen 2006: Die Grünen sind im Aufwind

Die Grünen konnten am meisten zulegen. Keystone

Zum zweiten Mal in Folge konnten die Grünen bei den Wahlen in kantonale Parlamente am meisten Wähleranteile zugelegen.

Die Schweizerische Volkspartei (SVP) ist zum ersten Mal in ihrer Geschichte stärkste Partei in den kantonalen Legislativen. Bisher waren die Sozialdemokraten am stärksten.

Die SVP ist 2006 in den Parlamenten der Schweizer Kantone (ausser den beiden Appenzell) mandatsstärkste Partei geworden. Die vier Bundesratsparteien besetzen nun je rund einen Fünftel der Sitze. Zulegen konnten vor allem die Grünen.

Im Jahr 2006 wählten die Kantone Ob- und Nidwalden, Bern, Glarus, Graubünden, Jura, Zug und Freiburg ihre kantonalen Legislativen neu. Total 725 Sitze galt es dabei neu zu besetzen.

In Bern wurde der Grosse Rat von 200 auf 160 Sitze verkleinert, in Freiburg von 130 auf 110. Dies brachte den grossen Parteien die meisten Sitzverluste ein.

Per Saldo verloren bei den acht kantonalen Legislativwahlen nach Berechnungen der Nachrichtenagentur SDA die Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) 26 Sitze (davon 10 durch die Trennung der Christlichsozialen Partei (CSP) von der CVP in Obwalden), die Sozialdemokratische Parte (SP) 22, die Freisinnig Demokratische Partei (FDP) 19 und die SVP 12 Sitze.

Verschiebungen in engen Grenzen

Die Grünen gewannen 18 Sitze hinzu (davon 12 durch Zuzug der Alternativen Zug), die Evangelische Volkspartei (EVP) gewann 2 Sitze.

Prozentual halten sich die Gewinne und Verluste der Parteien aber in engen Grenzen. In den Schweizer Kantonsparlamenten sind seit den Verkleinerungen in Bern und Freiburg 2654 Sitze zu besetzen – ohne die Parlamente der beiden Appenzell, wo eine Parteienzuordnung nicht möglich ist.

Davon besetzt die FDP 540 Sitze oder 20,3% (minus 0,3 Prozentpunkte gegenüber Ende 2005). Die CVP hält 553 Sitze (20,8%, minus 0,5 Prozentpunkte), die SP 559 (21,1, minus 0,3 Prozentpunkte), die SVP 564 Sitze (21,3, plus 0,1).

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Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Die Schweiz besteht aus 20 Kantonen und 6 Halbkantonen. Zusammen bilden diese 26 souveränen Stände die Schweizerische Eidgenossenschaft. Jeder Kanton hat eine eigene Regierung und ein eigenes Parlament. Seit der Gründung des Bundesstaats (1848) wurden ihre Kompetenzen abgebaut. Trotzdem verfügen sie auch heute noch über eine grosse Autonomie, vor allem im Bereich von Steuern und…

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SVP stösst SP vom Thron

Die SVP, die 1999 noch 400 Sitze in Kantonsparlamenten inne hatte, liegt heuer an der Spitze und «entthronte» die SP: Diese hatte Ende 2005 die meisten Sitze besetzt. In den Jahren davor belegten jeweils FDP und CVP die ersten beiden Ränge.

Die Grünen kommen neu auf 186 Sitze (7%, plus 0,8 Prozentpunkte. Die verbleibenden 252 kantonalen Parlamentssitze teilen sich Liberale (LPS, 94), EVP (48), unabhängige Christlichsoziale (CSP, 24), und Partei der Arbeit (21).

Zusammen 26 Sitze halten die Rechtsparteien Schweizer Demokraten, Eidgenössische Demokratische Union, Lega und Freiheitspartei. Der Rest entfällt auf verschiedene Kleinparteien und Unabhängige.

swissinfo und Agenturen

Sitze in den kantonalen Parlamenten:

SVP: 564
SP: 559
CVP: 553
FDP: 540
Grüne: 186

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