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Restaurierte Kathedrale von Chur eingeweiht

Im Zentrum der Feier: Der neue Altar. Keystone

Die Churer Kathedrale "St. Mariä Himmelfahrt" ist wieder zugänglich. Sie wurde am Sonntag nach sieben Jahre dauernden Restaurations-Arbeiten eingeweiht.

Das 700-jährige Gotteshaus ist eines der wichtigsten religiösen Kulturdenkmäler der Schweiz und der älteste Bischofssitz nördlich der Alpen.

Der emeritierte Bischof Amédée Grab weihte in Begleitung seines Nachfolgers Vitus Huonder am Sonntag den neuen Altar ein.

Grab eröffnete die zweistündige Zeremonie mit der Segnung des Wassers im Taufstein und der Erneuerung des Taufbekenntnisses. Ihm war die Erneuerung der Kathedrale immer ein Herzensanliegen.

Der Wortgottesdient begann mit Lesungen in deutscher, italienischer und romanischer Sprache. In seiner Predigt sagte Grab, der Glaube müsse wie die Kathedrale immer wieder erneuert werden.

Im Zentrum der Feier stand die Weihe des neuen Altars aus hellen Marmorplatten, der mit Reliquien versehen und danach von Grab mit Weihwasser besprengt und mit Öl gesalbt wurde.

Vor der Entlassung der Gläubigen dankte Grab auch im Namen seines Nachfolgers all jenen, die dem Werk «ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihr Können zur Verfügung gestellt haben».

In seinen Dank schloss er die öffentliche Hand, Kirchgemeinden, Stiftungen und Private ein, welche die Restauration finanziell unterstützten.

Ohne Bischof Haas

Am Festgottesdienst nahmen der Apostolische Nuntius für die Schweiz, Francesco Canalini, der St. Galler Bischof Markus Büchel sowie der Weihbischof von Zürich, Paul Vollmar, teil.

Zugegen waren auch Abt Daniel Schönbächler vom Kloster Disentis und der Abt des Klosters Einsiedeln, Martin Werlen. Die Bistumskantone entsandten Regierungsvertreter.

Nicht erschienen war der frühere Churer Bischof Wolfgang Haas, der in seiner zehnjährigen Amtszeit vor Amédée Grab die Diözese tief gespalten hatte und heute dem Bistum Vaduz vorsteht.

Haas habe sich wegen einer Terminkollision entschuldigt, sagte der Sprecher des Bistums, Domherr Christoph Casetti.

Spuren der Geschichte bewahrt

Die Kathedrale St. Mariä Himmelfahrt zählt zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern der Schweiz.

Die Eidgenossenschaft, der Kanton Graubünden und die Stadt Chur beteiligten sich an den Kosten der Restaurierung von rund 23 Milo. Fr. zu einem Drittel. Zwei Drittel wurden durch Eigenmittel, private Spenden und aus Kirchenkreisen aufgebracht.

Geleitet wurde die Restaurierung vom Bündner Architektenduo Rudolf Fontana und Gioni Signorell. Das Restaurationskonzept lautete, alle Spuren der Historie zu bewahren.

Wert gelegt wurde auf die Nachhaltigkeit. Die Feuchtschäden wurden behoben und die technischen Installationen erneuert, die Innen- und Aussenwände sowie die Ausstattung einer Reinigung unterzogen.

Bei diesen Arbeiten wurden auch übertünchte Wandmalereien freigelegt.

swissinfo und Agenturen

Das Bistum Chur ist das flächenmässig grösste der Schweiz und umfasst die Kantone Graubünden, Glarus, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Uri und Zürich.

Im Gebiet des Bistums leben 700’000 Katholikinnen und Katholiken.

Der Legende nach war der Heilige Luzius der in Chur um das Jahr 176 als Märtyrer hingerichtet wurde der erste Bischof.

Seine Gebeine werden in der Kathedrale in Chur aufbewahrt und er gilt als Patron des Bistums.

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