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Mehr Männer über 50 werden Väter

Baby in a carrier
Laut einem Experten kümmert es Kinder in der Regel nicht, wie alt ihr Vater ist, solange er genug Energie hat. Keystone

Die Zahl der Männer über 50, die Väter werden, hat sich in der Schweiz in den letzten 20 Jahren verdreifacht. Experten sehen in diesem Trend sowohl Vor- als auch Nachteile. 

Im Jahr 1996 wurden 625 Babys geboren, deren Vater über 50 Jahre alt war. 2016 waren es nach Angaben des Bundesamtes für StatistikExterner Link 1855. Im gleichen Zeitraum stieg der Anteil dieser Geburten an allen Geburten von 0,8% auf 2,2%.

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2016 gab es 22 Fälle, in denen die frischgebackenen Väter gar 70 oder älter waren. Felix Häberlin, Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für ReproduktionsmedizinExterner Link, sagte gegenüber 20 Minuten: «Grund für diese Entwicklung ist vor allem die immer später stattfindende Familienplanung. Junge Frauen machen längere Ausbildungen und sind häufiger berufstätig, der Kinderwunsch wird erst später aktuell. Somit steigt auch das Alter der Väter an.»

2016 lag das Durchschnittsalter einer Mutter bei der Geburt des ersten Kindes bei 31,8 Jahren, zwei Jahrzehnte zuvor lag es noch bei 29,5 Jahren. Bei Schweizer Müttern bleibt ein Alter von über 50 bei der Geburt eine Ausnahme, 2016 gab es gerade einmal 33 Fälle. 

Während sich bei Frauen die Eizellen ab dem 40. Lebensjahr verschlechtern, nimmt die Spermienqualität bei Männern laut Häberlin erst nach etwa 60 Jahren ab. Er fügte hinzu, dass das Risiko von psychischen Problemen, Autismus und bestimmten Erbkrankheiten beim Kind ab diesem Alter des Vaters leicht ansteigt.

Wichtiger ist seiner Ansicht nach die gesetzliche Verpflichtung der Ärzte, das Wohl des Kindes zu berücksichtigen und zu gewährleisten. «Eltern müssen für das Kind sorgen können, bis es erwachsen ist. Wenn man mit 70 noch Vater wird, dürfte dies in vielen Fällen schwierig werden», sagte er gegenüber 20 Minuten.

Immer noch fit

«Ein Faktor sind auch Männer, die in der zweiten Ehe noch Kinder zeugen und entsprechend schon älter sind», sagte Familiensoziologe François Höpflinger gegenüber 20 Minuten. Ältere Väter sind laut Höpflinger für die Kinder auch positiv. Sie könnten den Kindern eher finanzielle Stabilität bieten.

«Nach der Pensionierung haben sie ausserdem viel Zeit für den Nachwuchs.» Für die Kinder mache das Alter meist keinen grossen Unterschied, solange der Vater noch genug Energie habe.  Kinder von alten Vätern seien jedoch schon früher mit einer Pflegesituation oder mit dem Tod konfrontiert. «Das kann gerade für eine junge Person belastend sein.»

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