Schweizer Fussball-Nationalmannschaft – das müssen Sie wissen
1:1 gegen Brasilien: Die Schweiz ist in Russland hervorragend in die Fussball-WM gestartet. Heute Abend erfolgt gegen Serbien der ultimative Härtetest. Was aber genau macht die einmalige Erfolgsserie aus, welche die "Nati" unter Coach Vladimir Petkovic hinlegt?
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Thomas wurde in London geboren und war Journalist bei der Tageszeitung The Independent, bevor er 2005 nach Bern zog. Er spricht drei der Schweizer Landessprachen (Deutsch, Französisch, Italienisch) und geniesst es, durch das Land zu reisen und diese vor allem in Pubs, Restaurants und Gelaterias zu praktizieren.
Kai arbeitet als Designer im Multimedia Team von SWI swissinfo.ch. An der Schnittstelle zwischen Journalismus und Design entwickelt er Infografiken, Animationen, Karten und neue Formate für Social Media.
«Vielleicht sind sie nicht die besten 23 Spieler, aber das ist die kompletteste Mannschaft». Dies die Begründung des Nationaltrainers, als er seine Auswahl der 23 Spieler bekanntgab, die in Russland dabei sind.
Zehn Schweizer Spieler kicken in der deutschen Bundesliga und fünf in der italienischen Serie A. Nur einer, Verteidiger Michael Lang vom FC Basel, spielt in der heimischen Schweizer Super League.
Der jüngste der Schweizer WM-SpielerExterner Link ist der 21-jährige Breel Embolo. Ältester Akteur ist der 34-jährige Stephan Lichtsteiner, der gegen Brasilien sein 100. Länderspiel absolviert hat.
Valon Behrami ist der erste Spieler, der an vier Weltmeisterschaften für die Schweiz auflief. Der 33-Jährige war übrigens 2010 in Südafrika als erster Schweizer an einer WM-Endrunde nach einer roten Karte vom Platz geflogen.
Das Markenzeichen der Schweizer Equipe: Viele Spieler – wie auch ihr in Sarajevo geborener Trainer Petkovic – haben einen Migrationshintergrund (siehe Grafik). Von den zwölf Mittelfeldspielern und Stürmern sind zehn im Ausland geboren oder haben Eltern, die in die Schweiz ausgewandert sind.
Untersucht wurden Alter, Grösse, Anzahl der im Ausland geborenen Spieler und die Anzahl jener Akteure, die im Ausland spielen. Leichte Abweichungen ergeben sich dadurch, dass die Analytiker aus zeitlichen Gründen noch die grösseren WM-Kader vor dem letzten Schnitt unter die Lupe nahmen.
Das Durchschnittsalter der Schweizer Nationalmannschaft liegt so bei 26,6 Jahren. Der älteste Kader weist Panama auf (29,4), das jüngste Nigeria (24,9); Der Durchschnitt liegt bei 27,4 Jahren.
Die Schweizer sind mit durchschnittlich 183,5 cm relativ gross. Die «längste» Mannschaft stellt Serbien (185,6 cm), der heutige Gegner der Schweiz. Das «kleinste» ist Saudi-Arabien (176,2 cm), der Durchschnitt liegt bei 181,7 cm Körpergrösse.
Die Schweizer Mannschaft hat, das ist nichts Neues, einen der höchsten Anteile von Spielern, die im Ausland geboren wurden (31%). Spitzenreiter ist hier Marokko: 61,5% der marokkanischen Spieler sind im Ausland geboren. Einige Teams weisen null im Ausland geborene Spieler auf. Der Durchschnitt liegt bei 9,1%.
Schliesslich spielt der grösste Teil der Schweizer Nationalmannschaft (89,7%) in ausländischen Vereinen. Bei Kroatien, Schweden und Island sind es sogar 100%, während Grossbritannien und Saudiarabien Spieler ausschliesslich aus den heimischen Ligen einsetzen. Im Schnitt kicken 64,6% der Spieler, die an der WM dabei sind, in ausländischen Ligen.
Ist der Fakt, dass die Schweiz in Russland mit einer relativ jungen, grossen und multikulturellen Truppe antritt, der Schlüssel zum Erfolg in Russland? Heute Abend wissen wir mehr, denn nach dem gelungenen Auftakt gegen Neymars Brasilien kommt jetzt mit der Partie gegen die Serbien das «Finalspiel»: Gewinnt die Schweiz, hat sie gute Karten, sich am 27. Juni in der letzten Vorrundenpartie gegen Costa Rica das Ticket für das Achtelfinale zu sichern.
Das Schweizer Nationalteam an der WM 2018
Tor: Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach), Roman Bürki (Borussia Dortmund), Yvon Mvogo (RB Leipzig)
Verteidigung: Stephan Lichtsteiner (Juventus), Michael Lang (FC Basel), Ricardo Rodriguez (AC Milan), Jacques-François Moubandje (Toulouse), Manuel Akanji (Borussia Dortmund), Johan Djourou (Antalyaspor), Fabian Schär (Deportivo La Coruña), Nico Elvedi (Borussia Mönchengladbach)
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