Kinder gehen immer weniger mit Velo zur Schule
Das Velofahren scheint bei den Schülern ausser Mode zu geraten. Immer mehr Kinder werden von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht. Dies bestätigt eine landesweite Studie.
Forscher des Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Instituts, das der Universität Basel angeschlossen ist, haben Daten von drei Befragungen des Bundesamts für Statistik ausgewertet.
In den Jahren 1994, 2000 und 2005 gaben dabei insgesamt 4244 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren und ihre Eltern an, welche Transportmittel sie für ihren Schulweg benutzten. Wie die Forscher im Fachmagazin International Journal of Behavioral Nutrition and Physical Activity berichten, gehen die meisten Kinder zu Fuss oder benutzen das Velo.
Allerdings nahm der Anteil dieser «aktiven Pendler» innerhalb der elf Jahre von 78,4% auf 71,4% ab. Der Prozentsatz der Kinder, die mindestens einen Schulweg mit dem Auto zurücklegte, stieg dagegen von 9,9% auf 13,8%. Öffentliche Verkehrsmittel benutzten im Jahr 1994 11,7%, 2005 waren es 14,8%.
Ausser Mode zu geraten scheint vor allem das Velo: Nutzten 1994 noch 20,9% der Kinder dieses Transportmittel, waren es 2005 bloss noch 16,9%. Gleichzeitig stellten die Forscher fest, dass immer weniger Kinder überhaupt noch ein Fahrrad zur Verfügung haben. Die Zahl der Autos in den Haushalten dagegen stieg von 1994 bis 2005 klar an.
Deutschschweizer Kinder gehen viel öfter zu Fuss oder mit dem Velo zur Schule als Romands und Tessiner.
Im internationalen Vergleich ist die Zahl der Schüler, die den Schulweg zu Fuss oder per Velo zurücklegen, nach wie vor sehr hoch: In den USA geht man bloss noch von 13% «aktiver Pendler» aus, in Australien von 22%.
swissinfo.ch und Agenturen
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