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Wie lebt eine Kaufmännische Angestellte mit netto 4482 Franken?

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Kai Reusser / swissinfo.ch

In losen Abständen lassen wir Menschen in der Schweiz eine Woche lang Tagebuch führen über ihre Ausgaben. Damit wollen wir unseren Lesern und Leserinnen im Ausland eine Vorstellung von Löhnen, Ausgaben und Lebenshaltungskosten in der Schweiz geben. Heute: Eine Kaufmännische Angestellte mit einem monatlichen Netto-Einkommen von 4482.95 Franken bei einem Vollzeitpensum.

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Kleines Vorwort

Im Moment spare ich für eine Kleinwohnform (Tiny House, Zirkuswagen oder ähnlichesExterner Link). In dieser Woche ist mir das Sparen extrem gut gelungen, das ist nicht immer der Fall. Grad jede Woche gelingt es mir nicht, nur so wenige Ausgaben zu haben.

Einerseits würde ich mir das wünschen, andererseits soll auch mal «was drin liegen», ins Kino, was Trinken oder gerne auch mal jemanden auf etwas einladen. So lautet mein wichtigster Grundsatz während der Phase des Sparens: bloss nie geizig werden!

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Sonntag

Mit Freunden ins Restaurant. Blöderweise nicht grad um die Ecke, über 100 km ein Weg. Unterwegs noch eine alte Freundin besucht. Kaffee umsonst, auch keine Parkgebühr. Auch später im Restaurant gratis Parkplatz.

Das Essen kostete CHF 39.-, weil ich die Bedienung top fand und 30.- für mich ein Geschenk waren (Gutschein zum Geburtstag bekommen), so rundete ich auf 50.- auf. Mich kostete es also dank der Gutscheine nur 20.- an dem Tag. Auf dem Heimweg getankt, ich gab meiner Freundin 25.- für den halben Tank.

Ausgaben bar: 45.- / Gutschein 30.-

Montag

Frühstück esse ich nur selten mal am Wochenende, habe ich mir abgewöhnt, meinem Darm zuliebe (Intervall-Fasten). Zwei Mal die Woche faste ich auch mittags, meistens Montag und Donnerstag. An diesem Tag ist mir das gelungen, also esse ich erst am Abend zu Hause. So habe ich also den ganzen Tag kein Geld für auswärts essen ausgeben müssen. Während der Mittagspause kurz ins Hallenbad, Eintritt muss ich dank meinem Jahres-Abo (275.- pro Jahr) keinen bezahlen. Dieser Tag ist quasi Gratis für mich.

Ein wichtiger Hinweis sei dazu gemacht: Ich gehe zu Fuss zur Arbeit, daher keine Ausgaben für den Arbeitsweg. Nur sporadisch, wenn ich zu faul bin oder das Wetter sehr gemein ist, gönne ich mir den Bus.

Und ein zweiter, sehr wichtiger Punkt, nämlich Kaffee! Ja, ich trinke Kaffee und ich brauche Kaffee, nehme mir diesen aber tatsächlich von zu Hause mit. Weil ich mir aufgrund des morgendlichen Fastens den Kaffee in schwarz angewöhnen musste, bin ich heikler geworden in diesem Bereich. Der Kaffee im Geschäft ist zwar nicht mal so schlecht, aber meiner schmeckt mir besser und zudem spare ich damit bis zu 4.- jeden Tag. Den Rest des Tages trinke ich Wasser, das gibt es umsonst und ab und zu Tee. Das Kraut dafür bringe ich jeweils von zu Hause mit.

Keine Ausgaben.

Dienstag

Normaler Arbeitstag beginnt: Kaffee dabei, Arbeitsweg zu Fuss, kein Frühstück. Auch diesen Morgen keine Ausgaben. Mittags wieder kurz ins Hallenbad. Mittagessen habe ich von zu Hause mitgenommen.

Keine Ausgaben, bis auf eine kleine Spende für eine Mitarbeiterin, die den Betrieb verlässt, ich steuere «die obligaten» 5.- bei. Abendessen dann wieder zu Hause. Meine Freundin war für knapp 30.- Essen einkaufen, sie benutzt unser gemeinsames Haushaltskonto. Diese Ausgaben gehen somit nicht in meine Bilanz. (Wir haben ein gemeinsames Haushaltskonto, beide bezahlen für Essen jeweils 500.- darauf ein pro Monat).

Ausgaben 5.-

Mittwoch

Morgens erneut keine Ausgaben. Mittags nach Hause gegangen, Reste gegessen. Auch das Hallenbad am Abend kostete mich quasi nichts. Abendessen zuhause gekocht.

Keine Ausgaben.

Donnerstag

Mittags im Coop etwas zu Essen gekauft, 9.45 ausgegeben. Nicht der gesamte Betrag ging ans Mittagessen, sondern noch 1 Pack Gemüsechips und 1 Pack von diesen geilen Proteinchips, die es noch nicht sehr lange gibt.

Ich bin ein «Chips-Junkie» und am Wochenende habe ich geplant wandern zu gehen und wandern geht sowieso nicht ohne Chips in irgendeiner Form. Chips sind perfekt; leicht zu transportieren, salzig, fettig, genau so mag ich’s am allerliebsten ; )

Abends zu faul für den Heimweg zu Fuss, Bus genommen, Kurzstrecke reicht, CHF 2.60 mit Halbtax, dieses kaufe ich mir jeweils einmal jährlich für 165.- bzw. 185.- beim ersten Kauf, die darauffolgenden Jahre Rabatt 20.-.

Abends zu Hause gegessen. Später nochmal Essen eingekauft, diesmal beim Bauer um die Ecke, 15.80.

Ausgaben 27.85

Freitag

Ich habe unverhofft frei. Da das Auto meiner Lebenspartnerin ein Problem hat, fahre ich damit in die Autogarage. Es ist sozusagen ein «blinder Alarm», ich gebe dem freundlichen Herrn 20.- in die Kaffeekasse.

Ausgaben 20.-

Samstag

Ich habe frei und gehe wandern. Was für ein günstiges Hobby (wenn dann mal die Ausrüstung komplett ist). Ich habe am Vortag noch zwei schöne Brote gebacken, Zutaten dafür hatten wir noch im Schrank.

Meine Chips hatte ich ja bereits gekauft, nun noch Brot von zu Hause und die Aufstriche dafür stammen aus den Einkäufen meiner Freundin. Einen Apfel gab’s aus dem Einkauf beim Bauern vom Donnerstag. So musste ich tatsächlich ausschliesslich für die Zugfahrt zurück Geld ausgeben, mit Halbtax 4.80.

Ausgaben 4.80​​​​​​​

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