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Schweizer Presse krönt Roger Federer

Roger Federer nach seinem Sieg in Melbourne. Keystone

Der Schweizer Tennisspieler Roger Federer hat trotz einer halbjährigen Pause das Australian Open in Melbourne gewonnen. Er setzte sich im Final gegen den Spanier Rafael Nadal durch. Die Schweizer Presse jubelt.

«Roger ist König» (NZZ), «Ein Match fürs Geschichtsbuch» (NZZ am Sonntag), «Weltwunder Federer» (Blick) und «Der Grösste der Geschichte» (Basler Zeitung) – die Zeitungstitel lassen keinen Zweifel offen: Die Schweizer Presse ist begeistert von Roger Federer, dem berühmtesten und erfolgreichsten Schweizer Tennisspieler aller Zeiten.

Nachdem er wegen einer Verletzung ein halbes Jahr pausieren musste, ist Federer ein fulminantes Comeback gelungen. Er gewann zum 18. Mal ein Grand-Slam-Turnier. Die Schweizer Presse würdigt dies ausgiebig: Die Basler Zeitung – aus Federers Heimatregion – zeigt ein ganzseitiges Foto von Federer mit seiner Trophäe. Und schreibt: «Kein Zweifel, dieser Triumph notabene in seinem 100. Match am Australian Open ist schon jetzt, Ende Januar, das Sportereignis des Jahres.» Falls da noch etwas Grösseres kommen solle, müsse es schon Federer selbst sein, der etwas noch Magischeres kreiere, so die Zeitung.

24 heures greift gar zum religiösen Vokabular: «Es gibt nur einen Gott im Tennishimmel», schreibt die französischsprachige Tageszeitung.

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Trotz Pause gewonnen

Die Luzerner Zeitung fasst das Geschehen pointiert zusammen: «Da steigt der Schweizer Superstar nach seiner Verletzungspause in die Australian Open mit dem Ziel, wenn möglich zwei oder drei Runden zu überstehen. Die Viertelfinalqualifikation sah er als optimales Ziel. Man müsse realistisch bleiben, rief er in Erinnerung und dämpfte allzu grosse Hoffnungen seiner Fans. Und was passiert? Der Maestro feiert mit dem Finalsieg gegen Rafael Nadal seinen 18. Grand-Slam-Titel, dem er seit Wimbledon 2012 hinterherlief.»

Dass Federer nach halbjähriger Abwesenheit gegen Nadal gewinnen konnte, kommentiert der Blick: «Dieses Märchen sucht seinesgleichen.» Der Corriere del Ticino schreibt: «Sag niemals nie, wenn es um Federer geht.» Und La Liberté titelt simpel: «Etre après avoir été».

Laut der Neuen Zürcher Zeitung ist der 18. Grand-Slam-Titel wahrscheinlich der grösste und wichtigste in Federers Karriere. Auch die Berner Zeitung stuft die von Federer in den letzten beiden Wochen in Melbourne erbrachte Leistung als höchste in seiner ganzen Karriere ein: «Für keinen seiner nunmehr 18 Grand-Slam-Titel hat er so hart arbeiten müssen.»

Spielen um des Sports willen

Le Temps schreibt, Federer habe ein weiteres Kapitel seiner Legende geschrieben. Und das schönste sei, dass er es aus den richtigen Gründen geschafft habe: «Federer holte sich den Titel an den Australian Open aus Liebe zum Spiel (…).»

Auch der Tages-Anzeiger beziehungsweise Der Bund sinnieren: «Er spielte in Melbourne vor allem deshalb so gut, weil er gekommen war, um zu spielen, nicht um zu siegen.»

Internationale Stimmen

Auch international erregte Federers Sieg Aufsehen. The Age aus Australien schreibt, es sei ein Final gewesen, bei dem die Welt still gestanden sei. «Federer vs. Nadal war der grösste Final in der Geschichte des Australian Open. Der Höhepunkt des besten Turniers der Geschichte.»

Die spanische Tageszeitung El Pais titelt: «I love you, Federer». Wenn jemand wie Roger Federer oder Rafa Nadal Tennis spiele, sei das mehr als ein Wettkampf, es sei eine Lebensart.

L’Equipe aus Frankreich schreibt: «An diesem 29. Januar hat Federer das Alte mit dem Modernen versöhnt, die Rolling Stones mit den Beatles, die Gläubigen mit den Atheisten…» Das EkstraBladet aus Dänemark schreibt von einer «Wiedergeburt des Giganten». Und Le Soir aus Belgien behauptet: «Federer beweist es: Diamanten sind für die Ewigkeit.»

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