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Russische Revolution vor 100 Jahren: Auch in der Schweiz ein Thema

Die Schweizer "National-Zeitung" berichtete am 6. Dezember 1944 über das Scheitern der ersten Versuche der Konföderation, die diplomatischen Beziehungen mit der UdSSR wiederherzustellen. Die Schlagzeile: "Moskauer Absage an die Schweiz" (aus dem Archiv des Autors). zvg

In der Schweiz wird das 100-Jahre-Jubiläum der beiden russischen Revolutionen gross gefeiert – mit verschiedenen Ausstellungen. Dabei geht es etwa auch um die Geschichte einer komplexen Verflechtung der beiden Länder in der Ära der russischen Revolutionen. Hier fünf Fakten aus der Geschichte der russisch-schweizerischen Beziehungen, die wenig bekannt sind.

1. Erste Kontakte bereits im 17. Jahrhundert

Bereits 1667 nehmen die Republik Genf und die Moskauer Kanzlei für auswärtige Angelegenheiten offizielle Beziehungen auf. Zar Iwan V. tauscht mit der Genfer Regierung offizielle Gesandte aus. Das interessante Werk von Michail Schischkin, «Die russische Schweiz», berichtet über die Beziehungen von Russen zur Schweiz im 17. und 18. Jahrhundert.

So schreibt Schischkin, dass es die hohe Gesellschaft war, die besonders Genf wegen dessen ausgezeichneter Akademie grosse Beachtung schenkte. «Die strengen Sitten der Stadt Calvins, der hohe Wissenstand der Professoren und die Verständlichkeit der Sprache» waren triftige Gründe für die russische Aristokratie, Genf als einen wichtigen Bestimmungsort wahrzunehmen.

2. Zar Alexander I. spendete der Schweiz 100’000 Rubel

Zar Alexander I. erhielt Kenntnis von der Hungersnot in der Schweiz – woher, ist nicht bekannt. Jedenfalls liess er der besonders betroffenen Ostschweiz eine Unterstützung von 100’000 Rubel zukommen, schreibt der Thurgauer Historiker Rolf Soland in seinem Buch «Johann Conrad Freyenmuth (1775 bis 1843) und seine Tagebücher».

Am 19./20. Mai 1817 wurde das Geld in Zürich aufgeteilt. Der Kanton Glarus erhielt für die Entsumpfung des Bodens und zur ausserordentlichen Armenunterstützung 66’000 Rubel. Die beiden Appenzell erhielten je 16’000, St. Gallen 14’000 und der Thurgau 4000 Rubel.

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Der Tag, an dem die Schweiz neutral wurde

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Vor 200 Jahren trafen sich die Siegermächte in Wien, um Europa nach den revolutionären Tumulten zu reorganisieren. Der Wiener Kongress hat auch den Beginn der Neutralität geprägt, mit der die Schweiz seither verbunden ist. Aber diese Neutralität sei weniger ausgewählt, als vielmehr auferlegt worden, sagt Historiker Olivier Meuwly. Die alte Eidgenossenschaft – ein Flickwerk von…

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3. Das schweizerisch-sowjetische Handelsabkommen von 1941

Der Beginn des Zweiten Weltkriegs am 1.9.1939 versetzte die Schweiz in eine nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich neue Lage. Die Sicherstellung der Landesversorgung war Anlass für die Schweiz, aktivere Handelsbeziehungen mit der Sowjetunion anzustreben. Nach fünfwöchigen zähen Verhandlungen kam es am 24.2.1941 zu einer Vereinbarung über den Warenverkehr, gültig ab dem 1.3.1941.

Das Ziel der Schweiz war, den Export, speziell jenen der Maschinenindustrie, in den Dienst der Landesversorgung zu stellen. Die UdSSR wollte technische Hilfeleistung für die heimische Uhrenindustrie gewährleisten. Die beiden Ziele waren von Erfolg gekrönt. Wegen dem Ausbruch des deutsch-sowjetischen Kriegs wurde das ganze Vertragswerk am 22.6.1941 de facto, nicht aber de jure, ausser Kraft gesetzt.

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Zimmerwald, Wiege der russischen Revolution

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht Die Liste der Veranstaltungen zum hundertjährigen Jubiläum der Konferenz im bernischen Dorf ZimmerwaldExterner Link ist lang: Eine Ausstellung im Regionalmuseum SchwarzwasserExterner Link in Schwarzenburg, eine Reihe von Konferenzen in der Schweizerischen Osteuropabibliothek der Universität Bern, oder die Publikation des Buches «Zimmerwald und Kiental» der Historiker Julia Richers und Bernard Degen (siehe Kasten unten). Nicht zu…

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4. Von Lenin bis Chodorkowski: Schweiz als Zufluchtsort für politisch Verfolgte

Die Neutralität der Schweiz und ihr liberaldemokratischer Aufbau machten sowohl im 19. als auch im 20. und 21. Jahrhundert das Land zu einem Zufluchtsort für politisch Verfolgte.

Wladimir Uljanow, genannt Lenin, verfasste seine April-Thesen in der Zentralbibliothek der Stadt Zürich. Alexander Solschenizyn lebte zwei Jahre in der Schweiz, wie auch ein anderer Kreml-Kritiker und Oppositioneller – Michail Chodorkowsi.

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Michail Chodorkowski dankt der Schweiz

Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht «Ich bin über mehrere Fakten der Freilassung noch nicht informiert», sagte Chodorkowski am 22. Dezember vor der Weltpresse in Berlin auf eine Frage von swissinfo.ch. «Aber ich bin der Schweiz dankbar, weil sie das erste Land war, welches das Yukos-Dossier genau untersucht hat. . Die juristischen Behörden haben – auf höchster Ebene – erklärt, dass…

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5. Präsident Medwedew in der Schweiz: der erste offizielle Besuch überhaupt

Der offizielle Besuch des damaligen russischen Präsidenten Dmitri Medwedew 2009 war der erste offizielle Besuch aus Russland in der Schweiz überhaupt. Kein russischer Zar, kein Generalsekretär, kein Präsident hat bis zu diesem Zeitpunkt die schweizerische Eidgenossenschaft mit einem Staatsbesuch beehrt.

Bei seinem Besuch in der Schweiz wollte Medwedew nach eigenen Angaben auch die Idee einer internationalen Zusammenarbeit im Bereich der europäischen Sicherheit mit dem Schweizer Bundesrat besprechen und vorantreiben. «Unsere Idee ist es, eine universelle Plattform zu schaffen, wo alle mit dabei sind.» Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sei zwar eine solche Plattform, sagte Medwedew, aber nicht fähig, alle Probleme zu lösen.

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SRF Tagesschau am Mittag vom 22.2.2017:
Zum 100-Jahr-Jubiläum der Russischen Oktoberrevolution zeigt das Landesmuseum eine Ausstellung zu den Beziehungen zwischen Russland und der Schweiz. Zwischen beiden Ländern gab es im Revolutionsjahr zahlreiche Berührungspunkte.

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