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Schwerverletzte bei Zugsunglück in Graubünden

Am Tag des Unfalls regnete es in Graubünden in Strömen. AFP

Bei einem der schwersten Zugunglücke der letzten Jahre sind in Graubünden mehrere Passagiere schwer verletzt worden. Ein Zug der Rhätischen Bahn entgleiste bei Tiefencastel, ein Wagen stürzte vom Trassee in die Tiefe. Der Zug von St. Moritz nach Chur war zwischen zwei Tunnels auf einen Erdrutsch aufgefahren.

Beim Unglück ist ein Erstklasswagen des Schnellzugs von St. Moritz nach Chur in den Einschnitt des Albula-Flusses gestürzt. Die Lokomotive blieb auf dem Gleis stehen, ein zweiter Erstklasswagen und ein Zweitklasswagen entgleisten, stürzten aber nicht ab. Der abgestürzte Wagen wurde im Steilhang der Schlucht von Bäumen aufgehalten.

Gemäss Polizeiangaben wurden elf Personen verletzt, fünf davon schwer und sechs leicht. Die Fahrgäste wurden von Rettungsleuten am Boden aus ihrer misslichen Lage befreit. Sanitäter betreuten Passagiere, die unter Schock standen.

Glück im Unglück

Inzwischen wurden alle 200 Passagiere des Zugs geborgen. Entgegen anfänglicher Befürchtungen war keiner der Wagen tief in die Schlucht hinunter gestürzt. 

Wegen des Unglücks ist die Bahnstrecke von Chur nach St. Moritz im Oberengadin zwischen Thusis und Tiefencastel unterbrochen. Bahnersatzbusse wurden laut Bahnverkehrsinformation aufgeboten. 

Die Passagiere waren vom RhB-Personal durch den hinteren der beiden Tunnels in Sicherheit gebracht worden. Postautos fuhren sie anschliessend nach Tiefencastel. Danach wurden die Fahrgäste des Unglückszugs in Bussen weitertransportiert.

Der Zugunfall hatte ein grosses Aufgebot an Rettungskräften ausgelöst. Im Einsatz standen unter anderem 60 Feuerwehrleute, vier Helikopter der Rettungsflugwacht, acht Ambulanzen, Taucher, ein Care Team sowie die Kantonspolizei Graubünden.

Erdrutsch nach intensiven Niederschlägen

Nach intensivem Regen am Vormittag rutschten riesige Erdmassen talwärts und verschütteten die Schienen zwischen den zwei Tunnels auf einer Länge von 15 Metern. Der Schutt türmte sich stellenweise bis zu drei Meter hoch auf.

Unglücksstelle

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