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Streiks in Frankreich: Auch Schweiz betroffen

Die Streiks und Massenproteste gegen die Rentenreform in Frankreich dehnen sich erstmals über mehr als einen Tag aus. Hunderttausende gingen am vierten Protesttag seit gut einem Monat erneut auf die Strasse. Zahlreiche Flug- und Bahnverbindungen in die Schweiz fielen aus.

Um den Druck auf die Regierung zu verstärken, hatten die Gewerkschaften vergangene Woche beschlossen, ab Dienstag täglich zu entscheiden, ob der Streik weitergeht. Als erste stimmten die Beschäftigten der Pariser Verkehrsbetriebe RATP am Dienstag für eine Fortsetzung. Ein ähnlicher Entscheid dürfte bei der Staatsbahn SNCF fallen.

Laut SNCF-Leitung beteiligten sich rund 40% der Eisenbahner an dem Ausstand, mehr als beim vorangegangenen Streiktag am 23. September. Von den Hochgeschwindigkeitszügen TGV, die zwischen Paris und der Provinz verkehren, fuhr nur jeder dritte.

Stark betroffen war auch der Bahnverkehr zwischen der Schweiz und Frankreich: Die internationalen TGV- und Eurocity-Verbindungen fielen aus. Auch im grenzüberschreitenden Regionalverkehr kam es zu Verspätungen und Zugsausfällen.

An den Pariser Flughäfen fielen ein Drittel bis die Hälfte der Flüge aus. Zwischen der Schweiz und Frankreich waren rund 50 Flüge betroffen.

In Paris fand am Nachmittag eine Grosskundgebung statt, landesweit erwarteten die Gewerkschaften mehr als drei Millionen Menschen zu rund 240 Demonstrationen und Protestaktionen. Die Regierung zählte bis zum Mittag rund 500’000 Demonstranten.

Der Chef der Gewerkschaft CGT, Bernard Thibault, sprach vom «stärksten Tag» seit Beginn der Protestbewegung. Erstmals gingen auch viele Schüler und Studenten auf die Strasse. «Sarko, Du bist erledigt. Die Jugend ist auf der Strasse», wandten sich hunderte Jugendliche in Toulouse in Protestrufen an Präsident Nicolas Sarkozy.

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