Probleme, die auf eine Sucht zurück gehen, stagnieren in der Schweiz auf hohem Niveau: Ein Fünftel der Bevölkerung trinkt zu oft oder zu viel, ein Viertel raucht, wie das "Schweizer Suchtpanorama 2017Externer Link" von Sucht SchweizExterner Link zeigt. Die unabhängige Stiftung kritisiert, dass sich Politik und Wirtschaft nicht darum kümmern.
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Kai arbeitet als Designer im Multimedia Team von SWI swissinfo.ch. An der Schnittstelle zwischen Journalismus und Design entwickelt er Infografiken, Animationen, Karten und neue Formate für Social Media.
Mehr als die Hälfte der Raucher und Raucherinnen möchten aufhören. «Die Politik akzeptiert die Situation, um die Interessen von einzelnen Akteuren zu verteidigen», erklärt Markus Meury, Mediensprecher von Sucht Schweiz, gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Dabei verweist Meury auf das Beispiel der Tabak-Lobby, der es kürzlich gelang, Pläne des Schweizer Parlaments für ein Werbeverbot vorerst zu verhindern.
Auch einem Nachtverbot für den Verkauf von Alkohol erteilte das Parlament 2016 eine Abfuhr. 250’000 Personen kämpfen mit Alkoholproblemen, rund 1600 Menschen sterben jährlich in der Schweiz aufgrund von Alkoholmissbrauch.
Weiter kritisiert Sucht Schweiz, dass der Cannabiskonsum nicht von allen Kantonen der Schweiz gleich gehandhabt wird – trotz eines national geltenden Ordnungsbussenverfahrens aus dem Jahr 2013. Bei der Auslegung der Gesetzestexte bestünden aufgrund der Handlungsspielräume viele Unsicherheiten. Das Gesetz sieht vor, Cannabiskonsum und –besitz bis zu zehn Gramm durch Erwachsene mit 100 Franken zu bestrafen.
Schweizer Laster im internationalen Vergleich
In diesen Grafiken steht das Land zuoberst, das den geringsten Konsum (in Prozenten) aufweist. Zuunterst auf der Liste steht das Land mit dem grössten Konsum. (Quelle: OECD)
(Übertragung aus dem Englischen: Kathrin Ammann)
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