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U17-Fussballer der Schweiz sind Weltmeister!

Ricardo Rodriguez hindert den Nigerianer Edafe Egbedi beim Abschluss. Keystone

Das Team von Coach Dany Ryser hat Schweizer Fussballgeschichte geschrieben. Die Schweizer gewannen im WM-Final in Abuja gegen Titelverteidiger Nigeria dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einem Kopfballtreffer durch Haris Seferovic mit 1:0.

Das Tor im ausverkauften «National Stadium» (64’000 Zuschauer) in der nigerianischen Hauptstadt fiel nach einem Corner von FCZ-Junior Oliver Buff, dessen Vorlage der «Grasshopper» Seferovic souverän aus fünf Metern am Keeper Paul vorbei ins Netz beförderte.

Die Schweizer überzeugten auch im Endspiel und wahrten so die Ungeschlagenheit.
Keine Fussball-Grossmacht konnte dem Team von Trainer Dany Ryser das Wasser reichen. Alles räumten Nassim Ben Khalifa und Co. aus dem Weg.
Der Jubel nach dem Schlusspfiff war grenzenlos.

Eine unvergessliche Nacht

«Weltmeister? Das tönt wunderschön. Es wird wohl dauern, bis wir das realisieren», sagte der Schweizer Trainer Dany Ryser nach dem Spiel. «Wir sind im Final übers Limit hinausgegangen. Es gelang uns, die Schnelligkeit von Nigeria zu bremsen.»
Was die ganze Mannschaft gezeigt habe, sei fantastisch. «Es wird wohl eine kurze Nacht werden, und wir werden sie nie vergessen.»

Nigeria dominierte das Spiel

Zwar dominierten die Nigerianer das Spielgeschehen in der Hauptstadt Abuja, doch die Schweizer hielten mit einem effizienten Defensiv-Konzept dagegen.

Goalie Benjamin Siegrist und seine Vorderleute wurden stark gefordert, doch sie erledigten ihre Aufgaben mit Bravour und manchmal auch mit etwas Glück. Eine Viertelstunde vor Schluss half die Torumrandung, als ein nigerianischer Kopfball von der Latte zurückprallte.

Beim Heimteam und seinen Fans war die Enttäuschung riesig. Einige Zuschauer verliessen das Stadion vorzeitig.

Erster WM-Titel für Schweizer Fussballverband


Damit traten die Schweizer Fussball-Wunderknaben in einen erlauchten Kreis ein. Erst zwei europäische Vertreter, Frankreich und eine sowjetische Auswahl, erreichten seit der Premiere vor 24 Jahren eine Topklassierung.

An der EM im vergangenen Mai stürmte das Team bis in den Halbfinal und erstmals ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit.

Der Schweizerische Fussballverband hat erstmals in seiner 114-jährigen Geschichte einen WM-Titel geholt.

swissinfo.ch und Agenturen

Die Spieler der Schweizer Nachwuchs-Nationalmannschaften wurden wegen ihrer grossen internationalen Erfolge zwischen 2002 und 2004 Titanen genannt.

2002 wurden sie U-17-Europameister.

Im selben Jahr erreichte die U-21 bei der EM den Halbfinal.

2004 kam die U-19-Nati bei der EM in den Halbfinal.

2005 schaffte die U-20-Auswahl die WM-Teilnahme.

2009 schaffte die U17 an der WM wie an der EM die Halbfinalqualifikation.

Bei den U-17 sind die jungen Schweizer Fussballer Spitze.

Auf U-19-Stufe spielen dann «Schweizer Gymnasiasten gegen ausländische Profis», sagt Hansruedi Hasler.

Damit auch die 18- und 19-Jährigen zu den besten gehören, sollen sie laut Konzept von Hansruedi Hasler zwei Jahre voll auf die Karte Spitzensport setzen können.

Dabei werden sie so begleitet, dass sie möglichst nicht Gefahr laufen, im Falle des sportlichen Scheiterns auch privat den Boden unter den Füssen zu verlieren.

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