«Die Nachfrage nach unserem Biogemüse ist gross»
Das Auslandschweizer-Ehepaar Lillian (73) und Peter Moll (77) ging nach Brasilien, um die Farm von Lillians Vater zu übernehmen. Sie stellten radikal um – von Milchwirtschaft auf Gärtnerei, dann auf Biogemüse. Das waren kluge Entscheidungen. Protokoll.
«Die Fazenda Sta Bárbara existiert seit bald 90 Jahren. Sie wurde von Lillians Vater gekauft und bis 1993 geführt. Damals war es ein Bauernbetrieb, hauptsächlich auf Milchproduktion ausgerichtet. Nach dem Tod des Vaters wurde die Farm aufgeteilt.
Wir sind 1989 nach Brasilien ausgewandert, um die Farm zu übernehmen. Als Biobetrieb arbeiten wir seit sieben Jahren. Zuvor produzierten wir Zierpflanzen und hatten ein kleines Gartencenter.
Zwei unserer Töchter leben in Brasilien, unsere älteste Sonja (49) und unsere jüngste, Daniela (40), die in Bahia verheiratet ist. Sonja ist Lehrerin an der internationalen Schule in São José dos Campos. Sie kam 1992 nach Brasilien, erst nur probeweise und dann definitiv. Zurzeit wohnen sie alle bei uns wegen der Pandemie.
Wir haben recht wenig Kontakt zu anderen Schweizern, da wir im Landesinnern wohnen und selten nach São Paulo fahren, wo es einen Schweizer Club und eine Schweizer Kirche gibt.
Unsere Produktion besteht zu einem Teil aus einem breiten Sortiment an Gemüse, wobei wir auch für Brasilien weniger bekannte Arten anbauen, wie Knollensellerie und Krautstiel. Zum anderen haben wir eine recht grosse Pfirsichproduktion, Zitronen, Orangen, aber auch Brombeeren und Himbeeren. Neu dazu kommen, in diesem Jahr, Bioerdbeeren. Wir haben sechs Mitarbeitende unter Vertrag.
Wir verkaufen unsere Produkte direkt an Privatkunden, aber auch an Bio-Läden in São Jose dos Campos und Umgebung. Die Nachfrage nach Bioprodukten in Brasilien ist sehr gross, aber in unserer Region gibt es nur wenige zertifizierte Biobetriebe.»
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