Die Menschenrechts-Organisation Human Rights Watch (HRW) hat von den libyschen Behörden eine Einladung für ein Gespräch mit dem Justizminister erhalten. Dabei sollen auch die beiden Schweizer Geiseln ein Thema sein.
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«Wir werden mit dem Justizminister sprechen können», sagte HRW-Mitarbeiterin Heba Fatma Morayef am Samstag in Tripolis. Die Menschenrechts-Organisation will dabei die «unmittelbare Freilassung der beiden unrechtsmässig festgehaltenen Schweizer» fordern.
An einer Medienkonferenz am Samstagmittag in der libyschen Hauptstadt hatte HRW diese Forderung bei der Veröffentlichung eines Berichts zur Menschenrechtslage in Libyen gestellt. Im Bericht stellt HRW eine leichte Verbesserung der Situation fest. Übergriffe der Sicherheitskräfte und repressive Gesetze seien jedoch noch immer die Norm.
HRW will auch bei künftigen Treffen mit den libyschen Behörden die Freilassung der Schweizer fordern, sagte Morayef. Die Organisation hat Libyen um weitere Treffen mit dem Innenminister und dem Staatsanwalt gebeten.
HRW konnte die beiden Schweizer am letzten Donnerstagabend erstmals in der Schweizer Botschaft in Tripolis besuchen, wie Morayef einen Bericht der Tribune de Genève bestätigte.
«Da wir mit Informationen von Betroffenen arbeiteten, konnten wir den Fall der beiden Schweizer nicht in unseren Bericht aufnehmen», sagte Morayef. Die Recherchen für den Menschenrechtsbericht hatte HRW während eines zehntägigen Besuchs in Libyen im April vorgenommen.
swissinfo.ch und Agenturen
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