Glückskette ruft zu Spenden für die Ukraine auf
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Die Glückskette ruft weiterhin zu Spenden für die Ukraine auf. Drei Jahre nach dem russischen Überfall auf das Land sei die humanitäre Lage kritischer denn je. Millionen von Menschen seien mit einer beispiellosen humanitären Krise konfrontiert.
(Keystone-SDA) Die Glückskette habe bereits 80 Prozent der seit 2022 eingegangenen Spenden für die Unterstützung der betroffenen Bevölkerung in der Ukraine eingesetzt, hiess es am Donnerstag in einer Mitteilung.
Dank der Solidarität der Schweizer Bevölkerung habe das Hilfswerk insgesamt 137,3 Millionen Franken an Spenden für die Ukraine gesammelt. Es sei die zweitgrösste Spendensammlung in der Geschichte der Stiftung. Da die internationalen Finanzmittel für humanitäre Hilfe drastisch zurückgehen, erneuere die Glückskette ihren Aufruf zur Solidarität.
Seit 2022 habe die Glückskette dank der Solidarität der Schweizer Bevölkerung 134 Projekte finanziert und damit 4,9 Millionen Menschen unterstützt. In Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen wie Caritas, dem Schweizerischen Roten Kreuz, Helvetas, Medair und Terre des hommes konzentriere sich das Hilfswerk zum Beispiel auf die Unterstützung von intern Vertriebenen, auf die Reparatur von Häusern und wichtiger Infrastruktur sowie auf den Zugang zu medizinischer Versorgung durch den Wiederaufbau von medizinischen Einrichtungen und die Betreuung von gefährdeten Personen.
Bevölkerung am Ende ihrer Kräfte
In der Ukraine benötigten derzeit mehr als 14,6 Millionen Menschen humanitäre Hilfe, hiess es weiter. Die zerstörte Infrastruktur verschlechtere die humanitäre Lage weiter.
Von den rund 40 Millionen Menschen, die vor dem russischen Überfall im Februar 2022 in der Ukraine lebten, sind rund sieben Millionen ins – hauptsächliche westliche – Ausland geflohen und mehrere Millionen innerhalb ihres Landes vertrieben worden. Somit ist ein Viertel bis ein Drittel der Gesamtbevölkerung der Ukraine auf der Flucht vor russischen Angriffen.
Der Zugang zu Wasser und Strom, zu Unterkünften und medizinischer Versorgung bleibt laut der Glückskette für Millionen von Zivilpersonen eine tägliche Herausforderung. Die Bevölkerung sei am Ende ihrer Kräfte, und die Kämpfe dauerten an. Viele Familien seien zur Flucht gezwungen und die Lebensbedingungen der Vertriebenen verschlechterten sich weiter.
Heute sei es dringend notwendig, möglichst nahe an den Frontlinien und in den Gebieten zu helfen, in denen die Vertriebenen leben. Ohne weitere finanzielle Unterstützung könnte diese Arbeit bereits im nächsten Jahr eingestellt werden, warnte die Glückskette.