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Hamburger Hafen weit von Umschlagrekord entfernt

HAMBURG (awp international) – Deutschlands grösster Seehafen Hamburg bleibt in der Wirtschaftskrise weit von seinen Rekordmarken entfernt. Die Be- und Entladung der Container ging in den ersten neun Monaten um rund 28 Prozent auf 53,6 Millionen Tonnen zurück, was einem Umschlag von 5,3 Millionen TEU (20-Fuss-Standardcontainer) entspricht. Im dritten Quartal sei mit vier Prozent Plus verglichen mit dem Vorquartal zwar eine Aufwärtstendenz im Containerumschlag verzeichnet worden, teilte die Hafen Hamburg Marketing am Montag mit. «Wir sind nicht so optimistisch, dass sich der Containerumschlag im vierten Quartal so positiv fortsetzen wird», sagte Marketing-Chefin Claudia Roller. November und Dezember seien traditionell schwache Monate.
Vor der Wirtschaftskrise, im Boomjahr 2008, hatte der Hafen den Rekord von 10 Millionen umgeschlagenen TEU-Containern vor Augen. In diesem Jahr könnten es vermutlich weniger als acht Millionen werden. Einen konkrete Prognose wollte Roller nicht wagen.
2010 könnte der Gesamtumschlag bei wieder anziehendem Aussenhandel um drei bis vier Prozent steigen. Er war bis Ende September um 23 Prozent auf rund 83 Millionen Tonnen zurückgegangen. Stabilisierend wirkte sich der Massengutumschlag (Kohle, Erze, Getreide) aus, der im Berichtszeitraum um 11,5 Prozent auf 27,3 Millionen Tonnen zurückging.
Im bedeutendsten Fahrtgebiet Asien hat der Hamburger Hafen einen Einbruch von einem Viertel im Containerverkehr verzeichnet. Da etliche der aus Fernost angelandeten Waren auf dem Seeweg mit kleineren Schiffen in europäische Häfen weiterverteilt werden, büssten auch diese Transporte um 38 Prozent auf 1,5 Millionen TEU deutlich ein. Dieses Transshipment von Hamburg aus gab insgesamt um 44 Prozent nach, der Weitertransport auf Schiene und Strasse im Hinterlandverkehr um 17 Prozent.
Der Hafen will die Krise nutzen, um die Infrastruktur im Hafen aufzurüsten und anzupassen. So arbeitet die Hamburg Port Authority (HPA) an einem neuen Hafenentwicklungsplan, der veränderte Rahmenbedingungen durch die Krise berücksichtigen soll. Ausserdem wurde am Montag erneut unterstrichen, dass die Elbvertiefung unbedingt erforderlich ist, damit der Hamburger Hafen im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig bleibt./ak/DP/wiz

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