Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Soll der Rheinfall zwecks Stromproduktion angezapft werden? Ein nicht ganz neuer Vorschlag, der aber erneut für erhitzte Diskussionen sorgt.

Herzliche Grüsse aus Bern

© Keystone / Melanie Duchene

Streit um die Touristenfalle Rheinfall: Soll dort ein grosses Stromkraftwerk entstehen oder nicht?

Der Rheinfall ist Europas grösster Wasserfall. Er ist auch eine grosse Tourismusattraktion und ein identitätsstiftendes Naturspektakel. Potenziell kann er auch viel erneuerbaren Strom liefern.

Dieser letzte Punkt führt immer wieder zu Diskussionen, die mitunter sehr emotional geführt werden. Denn Kritiker:innen befürchten, der Rheinfall werde zum Rinnsal, sollten grosse Mengen Wasser zur Stromproduktion umgeleitet werden müssen.

Interessanterweise verläuft die Debatte nicht entlang traditioneller Parteilinien. Während manche ein Kraftwerk dort als Beitrag zur CO2-Reduktion sehen, weisen andere auf den Gewässerschutz. Klar ist: Mit dem Thema lässt sich in der Ostschweiz gut politisieren.

• Lesen Sie hierExterner Link den Artikel des Tages-Anzeigers. (Paywall)
• Wie der Rheinfall aussieht, wenn er wenig Wasser führt, können Sie in unserem Video vom trockenen Sommer von 2018 sehen.

Keystone / Ennio Leanza

Struktureller Rassismus: Die Schweizer Polizei und Gefängnisse müssen einiges an Kritik einstecken.

Wie stark ist Rassismus in Schweizer Gefängnissen und bei der Polizei verbreitet? Eine UNO-Expertengruppe für Menschen afrikanischer Herkunft übt deutliche Kritik aus. Konkret geht sie auch auf den Fall eines jungen Mannes namens Brian alias «Carlos» ein, der seit Jahren in einem sehr strengen Haftregime lebt und für hitzige Debatten sorgt.

Das Thema wird in der Schweiz bereits seit Jahren diskutiert, es häufen sich Meldungen, wonach besonders Menschen mit Migrationsgeschichte härter angegangen werden. Die Berner Zeitung zeigt dies exemplarisch am Beispiel einer Frau, die aus Südamerika stammt und hier wegen Drogendelikten angeklagt ist: Sie blieb zweieinhalb Jahre in Untersuchungshaft, eine unüblich lange Zeit.

Und in diesem Zusammenhang noch das: Eine interessante Feststellung machte der stellvertretende Leiter des Zürcher Amts für Justizvollzug. Polizei und Justiz müssen seit einigen Jahren vermehrt mit psychisch schwer kranken Personen umgehen. Es zeigt sich: Gesamtgesellschaftliche Probleme werden spätestens sichtbar, wenn sie wegdelegiert werden bei den Sicherheitsbehörden landen.

• Den Artikel der Berner Zeitung finden Sie hierExterner Link. (Paywall)
• Über den Befund der UNO-Expertengruppe schrieb SRF NewsExterner Link.
• Den Artikel der NZZ finden Sie hierExterner Link. (Paywall)
• Nach Kritik: Vor zwei Wochen musste Brian in ein normales Untersuchungsgefängnis verlegt werden, schrieb der BlickExterner Link.

© Keystone / Martial Trezzini

Wer in der Schweiz gefälschte Impfpässe verkauft, muss mit einer Anzeige rechnen. Und auch wer solche kauft.

Ohne Impfpass macht die Schweiz im Moment keinen Spass. Ob in die Beiz, ins Fitness oder oft auch ins Büro, wie etwa bei uns in der SRG: Ohne Zertifikat geht das nicht. Kein Wunder, sind Fälle von Fälschungen bekannt geworden.

In St. Gallen gehen die Behörden gegen gefälschte Covid-Zertifikate vor: Zehn Fälscher:innen wurden bereits verhaftet, hunderte Käufer:innen sind im Visier der Staatsanwaltschaft. Sie können wegen Dokumentenfälschung belangt werden.

• Lesen Sie hierExterner Link den Bericht des Tages-Anzeiger. (Paywall)
• SRF News bietet eine ÜbersichtExterner Link zum Thema.

Keystone / Samer Wehbi

Ein Schweizer leitet neu die älteste Friedensmission der UNO. Ein Porträt.

Der Divisionär Patrick Gauchat steht seit kurzem der ältesten Friedensmission der Vereinten Nationen vor, der UNO-Friedensmission zur Überwachung des Waffenstillstands im Nahen Osten (UNTSO).

Eine heikle Aufgabe, die viel Fingerspitzengefühl erfordert: «Man muss ein diplomatischer Militärangehöriger oder ein militärischer Diplomat sein», sagt Gauchet.

Als neutraler Schweizer wahrgenommen zu werden, ist dabei sicherlich hilfreich. Gauchet: «Der Vorteil der Schweiz im Rahmen friedenserhaltender Massnahmen ist, dass es sich um ein Land handelt, das keine koloniale Vergangenheit und keine grossen nationalen Interessen verfolgt, im Unterschied zu einigen anderen Ländern.»

• Lesen Sie hier den Beitrag meiner Kollegin Julia Crawford.
• 1990 entsandte die Schweiz erstmals Militärbeobachter für eine UNO-Friedensmission. Unser Rückblick.