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Schulen gegen Mobbing

Eine Privatschule in Genf setzt das KiVa-Programm zur Bekämpfung von Mobbing ein. Wir verfolgten den Unterricht in drei unterschiedlichen Klassen, um zu verstehen, wie sich Schüler und Lehrerinnen beteiligen.

Seit fast einem Jahr besuchen die Schülerinnen und Schüler des Institut International de Lancy spezielle Kurse, die Mobbing im Klassenzimmer und im Aufenthaltsraum bekämpfen. Die ersten Vorteile der finnischen Methode sind bereits sichtbar, aber um zu sehen, ob Mobbing signifikant reduziert wird, müssen wir abwarten, bis die allerjüngsten Kinder, die diese Kurse während ihrer gesamten Schullaufbahn besuchen, die Pflichtschule beenden.

Das KiVa-Programm, das in den späten 1990er-Jahren in Finnland entwickelt wurde, ist bereits in Schulen in mehreren europäischen Ländern eingeführt worden. In der Schweiz ist das Genfer Institut das erste, das es in seinen Schulplan integriert. Die Lehrkräfte sind befähigt, ihr Wissen weiterzugeben und andere Fachkräfte zu schulen, die das Programm in ihren Klassen einsetzen wollen.

Das KiVa-Programm ist vielfältig aufgebaut und soll die Kinder vom Anfang bis zum Ende ihrer Schulzeit begleiten. Beginnend mit dem Kennen und korrekten Beschreiben von Emotionen und dem Hineinversetzen in den Mobber oder den Gemobbten geht es darum, die Sprache frei zu machen, Empathie zu entwickeln und problematisches Verhalten frühzeitig zu erkennen.

Mobbing in der Schule ist eine Realität in der Schweiz, wo 10 bis 13% der Schüler es bereits erlebt haben. Da die Verantwortung für die Bildung bei den Kantonen liegt, wurden in verschiedenen Teilen des Landes verschiedene Methoden gewählt. Das Ziel ist aber überall dasselbe: jedem zu ermöglichen, sich im Klassenzimmer zu entfalten, ohne sich schlecht zu fühlen.

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