Im Wimbledon-Final trifft Federer erneut auf Nadal
Roger Federer kämpft am Sonntag in Wimbledon um den fünften Titel in Folge. Der Weltranglisten-Erste bezwang im Halbfinal den Franzosen Richard Gasquet 7:5, 6:3, 6:4.
Im Endspiel trifft Federer erneut auf den Spanier Rafael Nadal, der sich nach einem Forfait des Serben Novak Djokovic qualifizierte.
Lediglich 15 Stunden nach dem Ende seines Fünfsatz-Viertelfinals gegen Andy Roddick war Richard Gasquet (ATP 14) nur im Startsatz fähig, dem Schweizer Titelverteidiger Paroli zu bieten.
Doch am Ende des ersten Durchganges unterlief dem 21-jährige Franzosen ausgerechnet mit seinem Paradeschlag der entscheidende Fehler, als er den Ball mit der Rückhand ins Netz schlug und Federer das Break zum 7:5 ermöglichte.
Nur wenige Augenblicke zuvor hatte Gasquet seinerseits zwei Breakmöglichkeiten zum 6:5 verpasst.
Wie um zu demonstrieren, dass seine Vorhand über Gasquets Backhand triumphieren würde, holte sich Federer im zweiten Satz das entscheidende Break zum 2:0 mit zwei Vorhand-Winnern.
Mit dieser Führung im Rücken liess sich Federer nicht mehr vom eingeschlagenen Weg in den insgesamt 13. Major-Final abbringen. Er servierte derart stark (20 Asse, 71 Prozent der ersten Aufschläge), dass Gasquet nicht einmal mehr in die Nähe eines Breaks kam.
In den Sätzen 2 und 3 gestand Federer dem Gegner bei eigenem Service insgesamt nur noch zehn Punkte zu.
Neuauflage Federer-Nadal
Auf die Minute gleichzeitig wie Federer schaffte auch sein Herausforderer Rafael Nadal die Final-Qualifikation. Das schnelle Ende für den Spanier wurde begünstigt von der Aufgabe des Serben Novak Djokovics, der beim Stande von 3:6, 6:1, 4:1 für den Spanier wegen einer Verletzung am kleinen Zehen des linken Fusses abbrechen musste.
Somit stehen sich erstmals in zwei Jahren hintereinander die gleichen Spieler im French-Open- und Wimbledon-Final gegenüber.
In Paris hat Federer gegen Nadal zweimal im Endspiel verloren. In Wimbledon hat die Weltnummer 1 seinen iberischen Rivalen vor einem Jahr jedoch in vier Sätzen geschlagen.
Deshalb geht der Rasenkönig gegen den Sandspezialisten am Sonntag als Favorit auf den Centre Court, obwohl die Gesamtbilanz noch immer einen klaren 8:4-Vorsprung von Nadal ausweist.
Ein Sieg trennt Roger Federer vom Rekord des Schweden Björn Borg von fünf Wimbledon-Siegen in Folge.
Venus Williams zum Vierten
Venus Williams ist die Tenniskönigin von London. Im Final von Wimbledon bezwang die 27-jährige Amerikanerin die französische Aussenseiterin Marion Bartoli 6:4, 6:1. Damit feierte Williams nach 2000, 2001 und 2005 ihren vierten Triumph und zog mit ihrer Landsfrau Billie Jean King gleich.
Erfolgreicher auf dem «Heiligen Rasen» waren nur Martina Navratilova (9 Titel) und Steffi Graf (7).
Insgesamt gewann Williams ihren sechsten Grand-Slam-Titel. Als 32. der Weltrangliste ist Williams zugleich die am niedrigsten notierte Spielerin seit Einführung der Weltrangliste, die jemals in Wimbledon gewinnen konnte. Williams war durch eine Serie von Verletzungen im Ranking abgestürzt.
swissinfo und Agenturen
Der Schwede Björn Borg hält mit fünf aufeinander folgenden Siegen (1976-1980) den Wimbledon-Rekord. Roger Federer kann ihn in diesem Jahr egalisieren.
Bisher hat Roger Federer 10 Grand Slam Turniere gewonnen. Björn Borg gewann deren 11 und Pete Sampras gar 14.
Wimbledon ist das älteste und wahrscheinlich prestigeträchtigste Tennisturnier der Welt.
Das erste Wimbledon-Turnier ging 1877 über die Bühne. Zunächst nur für Männer zugelassen, wurden 1884 separate Wettbewerbe für Damen und Herrendoppel eingeführt.
Das Wimbledon-Turnier in London (25. Juni bis 8. Juli) ist das dritte Grand Slam Turnier in diesem Jahr nach dem Australian Open und Roland Garros.
Sieger und Siegerin von Wimbledon erhalten dieses Jahr erstmals die gleiche Prämie, nämlich 1,73 Mio. Franken.
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