Immer mehr tote Vögel und kranke Menschen wegen Ölpest vor US-Küste
(Keystone-SDA) Washington – Sieben Wochen dauert die Ölpest im Golf von Mexiko schon – und inzwischen macht sie auch Menschen krank. Mehr als 70 suchten mittlerweile allein in Louisiana ärztliche Hilfe, unter anderem litten sie unter Übelkeit, Kopfweh, entzündeten Augen und Atembeschwerden.
Das meldete die zuständige staatliche Behörde. Acht Patienten mussten in Spitälern behandelt werden. Und auch die Tierwelt leidet immer mehr: Nach Regierungsangaben sind bereits etwa 1100 ölverschmierte Vögel gefunden worden, der grösste Teil von ihnen tot.
Viele Fischer in der Krisenregion, die ihren Lebensunterhalt verloren haben, klagen darüber, dass der Öl-Konzern BP ihre Schadenersatz-Anträge zu langsam bearbeite.
Küstenwachen-Admiral Thad Allen, der im Auftrag von Präsident Barack Obama die Massnahmen im Kampf gegen die Ölpest überwacht, forderte bei einem Treffen mit BP-Vertretern mehr Transparenz bei der Abwicklung der Kompensationszahlungen.
BP berichtete, dass bisher 42’000 Anträge vorliegen und teils bereits bearbeitet worden sind. 53 Millionen Dollar seien schon ausgezahlt worden.
Auch bei der Bekämpfung der Ölflut im Wasser hat die US-Regierung bei BP die Daumenschrauben weiter angezogen. Nach einem jüngsten Washingtoner Ultimatum muss der britische Konzern bis Samstag neue Vorschläge machen, wie er das in den Golf von Mexiko strömende Öl komplett aufhalten kann.
BP fängt zwar mittlerweile mehr als 2000 Tonnen pro Tag direkt aus der Quelle ab, aber ein erheblicher Teil – nach Schätzungen vieler Experten sogar der grösste Teil – fliesst weiter ins Meer.