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Das internationale Genf in Zahlen

Ein Platz mit vielen Flaggen und einem übergrossen Stuhl
Die Skulptur des "Zerbrochenen Stuhls" auf dem Platz der Vereinten Nationen vor dem europäischen Sitz der UNO in Genf wurde kürzlich restauriert. Keystone / Martial Trezzini

Genf ist das europäische Zentrum der UNO. Die Stadt zieht aber auch zahlreiche Organisationen und multinationale Unternehmen sowie Menschen aus der ganzen Welt an, die hier arbeiten. Das sind die wichtigsten Zahlen der europäischen UNO-Hauptstadt.

In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der multinationalen Unternehmen in Genf verdoppelt, die Zahl der NGOs hat stark ebenfalls zugenommen.

Laut einer im Dezember veröffentlichten Studie der «Fondation Pour Genève»Externer Link suchen sie hier «ein Ökosystem von Institutionen, die sich gegenseitig nähren, ergänzen und miteinander im Dialog stehen».

461

Nach Angaben des kantonalen Genfer StatistikamtsExterner Link gab es im Jahr 2023 in der Rhonestadt 38 internationale Organisationen und 461 internationale NGOs.

Darunter befinden sich bekannte Organisationen wie Greenpeace, Médecins sans frontières oder WWF, aber auch weniger bekannte wie Frontline Aids oder Acces Now, die sich für den Zugang zu Informationen für benachteiligte Bevölkerungsgruppen einsetzt.

Diese Organisationen werden in fünf Kategorien unterteilt: Humanitäre Hilfe, Wirtschaft, Gesundheit, Frieden, Umwelt. Ihre Aufgaben reichen von der internationalen Diplomatie (Frieden, Sicherheit, Menschenrechte) über den wissenschaftlich-technischen Bereich (Gesundheit, Wissenschaft, Telekommunikation) bis hin zu den Bereichen Wirtschaft, Soziales und Umwelt.

Manche internationale Organisationen sind in mehreren Bereichen tätig, da ihre Aufgaben an der Schnittstelle zwischen diesen Bereichen liegen, etwa im Bereich des geistigen Eigentums.

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41% 

Das internationale Genf zeichnet sich auch durch eine sehr heterogene Bevölkerung aus. Im Jahr 2022 waren 41,3% der Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons ausländischer Herkunft, davon stammten 72% aus europäischen Ländern.

Die zehn am stärksten vertretenen Herkunftsländer sind in dieser Reihenfolge: Frankreich, Portugal, Italien, Spanien, Kosovo, Grossbritannien, Brasilien, Ukraine, USA.

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 Darüber hinaus besitzen 47% der Genfer Bevölkerung schweizerischer Herkunft einen ausländischen Pass. Insgesamt besitzen also fast zwei Drittel der Bevölkerung des Kantons Genf einen ausländischen Pass.

36’000

Ende 2023 waren 38 internationale Organisationen im Kanton Genf ansässig, davon 24 mit einem Sitzabkommen, das ihnen unter anderem Steuervorteile einräumt.

Diese Organisationen beschäftigen insgesamt 28’730 Personen (erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt ein Rückgang), hinzu kommen 4025 Personen, die für die ständigen Missionen der UNO und anderer internationaler Organisationen arbeiten. Die 461 internationalen NGOs in Genf beschäftigen insgesamt 3276 Personen.

Alle diese Institutionen, zu denen noch die Konsulate mit ihren 198 Angestellten hinzugezählt werden können, stellen insgesamt rund 36’000 Arbeitsplätze auf Genfer Territorium.

2133

2019 zählte Genf 2133 multinationale Unternehmen. Diese Zahl hat seit 2008 stark zugenommen: Damals wurden 931 multinationale Unternehmen gezählt, davon 754 ausländische.

Diese Zunahme um fast 130% in fünf Jahren geht einher mit einem Anstieg der von diesen geschaffenen Arbeitsplätze um 56% von 76’177 auf 119’169Externer Link.

Der Anteil der Schweizer Multis an der Gesamtzahl der Niederlassungen stieg zwischen 2008 und 2019 von 19% auf 39% und von 40% auf 52% der Arbeitsplätze.

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Multinationale Unternehmen stellen rund 37% der Arbeitsplätze im Kanton Genf, besonders in intellektuellen und wissenschaftlichen Berufen oder in Managementberufen mit hoher Wertschöpfung.

Die vertretenen Wirtschaftssektoren sind vielfältig, wobei wissenschaftliche und technische Tätigkeiten, der Finanzsektor, der Handel und die Uhrenindustrie besonders stark vertreten sind.

Die Organisationen und Unternehmen im internationalen Genf sind mehrheitlich klein oder mittelgross, auch wenn einige grosse Arbeitgeber die Mehrheit der Arbeitsplätze im Kanton anbieten.

Um nur einige zu nennen, deren wichtigste Betriebszentren sich in Genf befinden: Japan Tobacco International, ein weltweit tätiges Tabak- und Vaping-Unternehmen, Trafigura, einer der grössten Warenlieferanten der Welt, oder Gunvor, ein Energiehandelsunternehmen.

56%

2019 haben multinationale Unternehmen im Kanton Genf 21,3 Milliarden Franken an Wertschöpfung generiert, was 56% des kantonalen BIP entspricht, wie Nathalie Fontanet, Staatsrätin des Genfer Finanzdepartements, in einem Interview mit dem Westschweizer Fernsehen (RTS) erklärte.

Zudem machten die mehr als 160’000 Arbeitsplätze der internationalen Organisationen und Multinationalen fast die Hälfte der kantonalen Beschäftigung aus.

2,34 Milliarden

Die von internationalen Organisationen in Genf generierten Steuereinnahmen belaufen sich auf 2,34 Milliarden Franken pro Jahr, wovon mehr als 95% von multinationalen Unternehmen stammen (2,24 Milliarden Franken pro Jahr).

Auf Kantons- und Gemeindeebene machen sie fast die Hälfte (52%) der Besteuerung der Lohneinkommen aus.

4

Genf gehört gemäss der Organisation «European Best Destination» zu den fünf beliebtesten europäischen Reisezielen im Jahr 2024. Die jährliche Rangliste wird in Zusammenarbeit mit «Forbes USA», «Condé Nast» und «National Geographic» erstellt und basiert auf der Wahl von über einer Million Reisenden aus 172 Ländern.

Seit 2022 und dem Ende der Pandemie hat sich der Tourismus in Genf erholt. Die Zahl der Logiernächte hat sich im Jahr 2022 gegenüber 2021 mit 2,97 Millionen fast verdoppelt, wie aus den Statistiken des Kantons Genf hervorgehtExterner Link.

Dieser Anstieg ist vor allem auf die Rückkehr ausländischer Touristinnen und Touristen (+128%) zurückzuführen, aber auch die starke Präsenz inländischer Touristinnen und Touristen (+39%) ist nicht zu vernachlässigen. Es überrascht nicht, dass 40% aus europäischen Ländern stammen.

Trotz dieser Vorteile, sagt Yannick Roulin, Direktor des Cagi, des Empfangszentrums des internationalen Genf, «steht Genf einer sehr starken Konkurrenz gegenüber. Viele Gastgeberstädte profilieren sich auf der internationalen Bühne, und es ist ein täglicher Kampf, eine Nasenlänge Vorsprung zu haben».

Editiert von Virginie Mangin, Übertragung aus dem Französischen: Christian Raaflaub

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