Kanzlerin Merkel eröffnet Weltwirtschaftsforum
Zum Auftakt des 42. Weltwirtschaftsforums in Davos hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel erneut gegen Forderungen nach einer massiven Aufstockung der europäischen Hilfsfonds zur Bekämpfung der Staatsschuldenkrise gestellt.
Von Deutschland werde angenommen, das Land sei besonders stark und könnte besondere Lasten schultern. «In Deutschland sagt man nicht, wir wollen nicht solidarisch sein», stellte sie klar. «Aber was wir nicht möchten, ist eine Situation, in der wir etwas versprechen, was wir am Schluss gar nicht repräsentieren können.»
Laut der Schweizer Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf ist die derzeitige Schuldenkrise nur ein Vorgeschmack auf künftige Probleme. Wegen der alternden Bevölkerung kämen riesige Lasten auf die öffentlichen Finanzen zu. «Wir haben eine Verpflichtung, jetzt zu handeln», sagte die Schweizer Finanzministerin vor der versammelten Elite aus Politik und Wirtschaft am WEF.
WEF-Gründer Klaus Schwab sprach von dramatischen Veränderungen und dem dringenden Bedarf an Reformen und neuen gesellschaftlichen Modellen. Es brauche Unternehmertum, Innovation, entschlossenes Handeln und Führerschaft.
Das diesjährige Jahrestreffen weist einen Rekord von 2600 Teilnehmern aus. Darunter sind 1600 Wirtschaftsspitzenleute, 40 Staats- oder Regierungschefs, Minister aus 19 der G20-Länder sowie alle Finanzminister der G8-Staaten. Von der Schweizer Regierung kommen mit Ausnahme von Justizministerin Simonetta Sommaruga alle Bundesräte nach Davos.
(Keystone/Jean-Christophe Bott)
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