Der Buntspecht, hier ein Männchen (roter Fleck am Hinterkopf), ist ein besonderer Vogel. Er kann nicht singen, doch er kann rufen und trommeln. Er baut keine schönen Nester, doch als Zimmermann für Baumhöhlen ist er unübertroffen.
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Hier hat ein Buntspecht begonnen, eine Höhle in den Stamm zu meisseln. Der Standort scheint gut geeignet.
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Um eine solche Arbeit ausführen zu können (Buntspechthöhle im Querschnitt), ist der Vogel speziell konstruiert. Eine federnde Verbindung zwischen Schnabel und Schädel fängt die Erschütterungen ab, die beim Hacken entstehen. Weiter ist das Gehirn stossdämmend in einer Flüssigkeit gelagert.
(Frank Hecker)
Frank Hecker
Jedes Jahr baut der Buntspecht mindestens eine neue Höhle, in der er seine Jungen aufzieht.
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Der Zimmermann des Waldes wird auch weiterhin Wohnhöhlen bauen – für sich und für viele andere Vogelarten.
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Frisch ausgeflogener, junger Buntspecht noch mit roter Kopfplatte. Ab August, nach dem ersten Gefiederwechsel, verliert der Jungspecht die rote Farbe.
(Rolf Amiet)
Rolf Amiet
Viele weitere Vogelarten profitieren von der Bautätigkeit des Spechts. Hier z.B. der Kleiber (Sitta europaea), aber auch Star (Sturnus vulgaris), Feldsperling (Passer montanus), Meisen (Paridae), Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus). Sie alle ziehen ihre Jungen in ehemaligen Spechthöhlen gross.
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Auch verschiedene Fledermausarten, wie diese Wasser-Fledermaus (Myotis daubentoni), bewohnen verlassene Spechthöhlen...
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...oder Insekten wie Hornissen (Vespa crabro).
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Siebenschläfer (Glis glis) gehören ebenfalls zu den Nutzniessern der unermüdlichen Arbeit des Buntspechts.
(imago/KlausxEchle)
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Keine Spechtart kommt in der Schweiz häufiger vor als der Buntspecht (Dendrocopros major). Seine Verbreitung hat der trommelnde Vogel vor allem seiner Anpassungsfähigkeit zu verdanken. Er fühlt sich fast überall heimisch – mit ein paar Vorkehrungen vielleicht sogar in Ihrem Garten.
Bevor Sie einen Buntspecht zu Gesicht bekommen, hören Sie ihn in der Regel zunächst. Mit Vorliebe klopft und trommelt er auf morschem Holz. Das Trommeln dauert etwa zwei Sekunden an und besteht aus 10 bis 16 Schlägen. Doch auch sein Ruf ist recht leicht zu erkennen: Ein lautes «Kick» oder «Kix» ist sein Warnruf, wenn er Gefahr erkennt.
Der Buntspecht gilt als Zimmermann unter den Vogelarten. Er zimmert sich zur Fortpflanzung eine Bruthöhle, ehe er das Buntspecht-Weibchen mit seinem Trommeln anlockt. Bevorzugtes «Baumaterial» ist altes und morsches Holz wie etwa abgestorbene Äste. Die keilförmige Schnabelform ermöglicht kräftige Hiebe auf das Holz. Ein solcher Schnabel wird auch als Meisselschnabel bezeichnet.
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