Zurück
Weiter
Woran erinnert die französisch-schweizerische Grenze, mal abgesehen von den Grenzposten? Beginnen wir in Basel nach einer Antwort zu suchen... Links, Frankreich, rechts, Deutschland. Unter meinen Füssen die Schweiz. Wir befinden uns im Dreiländereck. Docks, Container, Frachtkähne und ein eiskalter Nieselregen. Ist das schon die Nordsee?
swissinfo.ch
Nicht weit von hier hat es nicht Schiffe, sondern Flugzeuge. Der "Euroairport Basel-Mülhausen-Freiburg" liegt auf französischem Gebiet, sein Name vertritt drei Länder. Und dennoch sind gemäss einem Abkommen von 1949 nur die Transport-Ministerien von zwei Ländern, Frankreichs und der Schweiz, für ihn zuständig. Es ist sogar der einzige vollkommen binationale Flughafen der Welt.
swissinfo.ch
Von Basel fahren wir weiter nach Westen. Wir durchqueren den Kanton Jura (vormals gehörte dieser zum Bistum Basel, dann zum französischen Departement Mont-Terrible, später zum Kanton Bern) und erreichen den Grenzort Boncourt. Die Bahnverbindung zwischen dem jurassischen Städtchen und Delle in Frankreich wurde 1877 erbaut - und 1992 von den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) abrupt geschlossen. Für den Jura war es ein richtiges Ereignis, als die Bahnlinie 2006 wieder restauriert wurde. Jetzt liegt es an Frankreich, die neue Linie Delle-Belfort fertig zu erstellen, damit diese Achse wirklich wieder lebt.
swissinfo.ch
Links der Schweizer Teil des Dorfes Goumois, rechts der französische Teil von Goumois. Dazwischen eine Brücke, der Doubs und Enten. Und vor allem Forellen, die unschlagbare Spezialität der beiden Goumois.
swissinfo.ch
Beim Wort "Grenze" denken wir manchmal an pedantische Kontrollen. Etwas zu verzollen? Und dann die rot-weissen Zollschranken, der Stacheldraht, schlimmer noch die Wachtürme. Und das Schlimmste vom Schlimmen: die Grenzmauern. Hier aber ist der Fluss Doubs die Grenze. Dunkel und hell zugleich im März-Schnee.
swissinfo.ch
Im 20. Jahrhundert schnürten die Befestigungsanlagen und Bunker die Schweiz von Norden bis Süden, von Westen bis Osten ein. Diese Betonfestungen wurden abgebaut, verkauft oder einfach stehen gelassen, wie hier in diesem dichten Wald über dem Doubs. Das kleine Fort hat eine menschliche Form angenommen...
swissinfo.ch
"Franco Suisse" steht auf dieser surrealistischen und mit Moos bewachsenen Tafel. Sie steht am Ende einer kleinen Brücke über den Doubs, in der Nähe von zwei Häusern, die offenbar ganz allein das Dorf La Goule ausmachen.
swissinfo.ch
Genf hat zwei Symbole: Seinen Jet d'eau und den Berg Salève. Ersterer dient zur Verschönerung der Stadt. Der Salève der Genfer Bevölkerung als Erholungsraum: Wandern, Klettern, Mountainbiken, Gleitsschirm-Fliegen...Der Jet d'eau befindet sich auf Schweizer Boden, der Salève auf französischem Gebiet.
swissinfo.ch
Der Fluss hat seinen Ursprung in den Alpen. Er hat das Wallis durchquert, sich in den Genfersee gestürzt, die Stadt Genf durchlaufen. Dann weiter nach Lyon, Montélimar, entlang der Weinberge von Châteauneuf-du Pape, nach Saintes-Maries-de-la-Mer und schliesslich ins Mittelmeer hinein. Die Rhone verlässt die Schweiz übrigens in der Nähe des Dorfes Chancy...
swissinfo.ch
Nach Genf verläuft die schweizerisch-französische Grenze entlang der Kurve des Léman, von Genf bis St.-Gingolph. Auf der einen Seite des Genfersees Nyon, Lausanne, Vevey, Montreux, viele Weinberge. Auf der anderen Thonon, Evian, die Alpen. Gemeinsam sind den beiden Ufern die Postkarten-Idyllen und Schiffe, die beide Seiten verbinden. Und wenn die Grenzen verbinden statt trennen würden?
Die Grenze hat tausend Gesichter. Zum Beispiel das Mega-Skigebiet "Portes du Soleil". In Frankreich Morzine, Avoriaz, in der Schweiz Champéry, Torgon, Les Crosets. Zwischen den beiden Ländern der Übergang le Pas de Chavanette oder im internationalen Touristen-Jargon "Die Schweizer Mauer" - zu Diensten der sportlichen Schmuggler. (champéry.com)
swissinfo.ch
Von Basel über den Jura in die Alpen.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
16. April 2007 - 18:01
(Fotos: Bernard Léchot, Marc-André Misérez, Texte: Bernard Léchot)
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch