Im Mai und Juni blühen in den Schweizer Bergen die wilden Heidelbeerbüsche. Vögel, Füchse und Bären lieben die süssen Beeren.
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Da sie sich nicht damit zufrieden geben wollte, sich um ihre eigenen Angelegenheiten zu kümmern, studierte Susan in Boston Journalismus, um die perfekte Entschuldigung zu haben, sich in andere Leute und deren Welt hinein zu versetzen. Wenn sie nicht schreibt, präsentiert und produziert sie Podcasts und Videos.
Nachdem die Beeren im Juli und August heran gereift sind, färben sich die Blätter im Herbst in ein spektakuläres Karminrot.
Anders als kommerziell angebaute Heidelbeeren färben die wild gewachsenen Beeren Finger und Lippen blau. Sie sind reich an Eisen, Tanninen und Vitaminen.
Heidelbeerbüsche wachsen am besten auf leichtsaurem, sandigem Boden und erreichen eine Höhe von 30 bis 60 cm. Man findet sie auf Heiden, in Wäldern und den Bergen – bei Wanderern sind sie eine beliebte Nascherei. Doch Heidelbeerpflücken ist in Schweizer Naturschutzgebieten verboten, da Füchse, Moorhühner und andere Wildtiere auf die Beeren angewiesen sind.
Auch Braunbären fressen die Beeren. Der Schweizer Wildbiologe Mario TheusExterner Link kontrollierte in den Jahren 2007 und 2008 den «Problembären» JJ3, der Abfall- und Komposttonnen plünderte. «Eines Tages sah ich ihn gemütlich Heidelbeeren rupfen. Ich fuhr zu einem befreundeten Jäger, einem überzeugten Gegner des Bären, und nahm ihn mit zu meinem Beobachtungsstand. Der Mann war derart beeindruckt von diesem Anblick, dass er seine Meinung radikal änderte», erzählte Theus der Tageszeitung Der BundExterner Link. Dennoch ordneten die Behörden 2008 den Abschuss von JJ3 an – was bei Umweltschützern für Kritik sorgte.
Schweizer Supermärkte bieten fast das ganze Jahr Heidelbeeren an. Die Nachfrage ist so gross, dass Schweizer Bauern den Anbau in den letzten zehn Jahren fast verdreifacht haben. Allein im Jahr 2017 erweiterten sie ihre Heidelbeerfelder um 12% auf eine Rekordfläche von 93 Hektaren.
(Übertragung aus dem Englischen: Sibilla Bondolfi)
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