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Penan-Vertreter und Bruno-Manser-Fonds beim seco

Oskar Knapp mit Mutang Urud und Balang Nalan vom Volk der Penan. Bruno-Manser-Fond

Die Schweiz unterstützt das Volk der Penan im indonesischen Sarawak weiter. Sie sicherte einer Penan-Delegation weiteres Engagement für den Urwald, den Lebensraum der Penan zu.

Zuständig für das Projekt ist das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco). Auf Initiative des verschollenen Baslers Bruno Manser hat das seco in Sarawak zur Schaffung eines Nationalparks beigetragen.

«Wir wollen den Schutz des Urwalds und die Erweiterung des Pulong-Tau- Nationalparks weiter unterstützen, zusammen mit unseren Partnern in der Internationalen Tropenholz-Organisation ITTO, den Regierungen und den lokalen Gemeinschaften.» Das sagte der Leiter wirtschaftliche Entwicklungs-Zusammenarbeit des seco, Oskar Knapp, zu Vertretern der Penan und des Bruno-Manser-Fonds (BMF) bei ihrem Besuch jüngst in Bern.

Die Penan erhoffen sich vom Naturschutzgebiet die Erhaltung ihres vom Holzschlag bedrohten Waldes – und die angekündigte Erweiterung um den traditionell bedeutsamen Berg Batu Lawi.

Schweiz ebnet Weg

«Das Schweizer Engagement ist für uns sehr wichtig. Es garantiert, dass der eingeleitete Prozess, die Ausweitung des Parks und der Dialog fortgesetzt werden», sagte Mutang Urud, einer der langjährigen Bekannten Bruno Mansers aus Sarawak. Die Schweiz habe den Respekt der Beteiligten. Sie könne helfen, dass im Park kein Holz mehr geschlagen werde, und dass Fragen um den Berg Batu Lawi als Wasserscheide geklärt würden.

Das Volk der Penan kämpfe seit Generationen für den Erhalt des Waldes und sei dankbar für die Realisierung des Parks. «Wäre das Projekt vor fünfzehn Jahren gestartet, hätte noch mehr Primärwald geschützt werden können», so Urud. Heute sind laut BMF weniger als zehn Prozent der Urwälder von Ost-Sarawak noch nicht vom Holzschlag beeinträchtigt.

Der seit Mai 2000 verschollene Bruno Manser hatte bereits in den 1990er-Jahren ein Biosphärenreservat im Hochland von Borneo gefordert, wo er von 1984 bis 1990 lebte und Zeuge rücksichtsloser Abholzung wurde.

Sein Vorschlag wurde 1995 von Jürgen Blaser, damals Mitarbeiter bei der Weltbank, aufgenommen und führte zu einer Tropenwaldstrategie. In der Folge setzte sich das seco für die Umsetzung des Pulong-Tau-Projekts ein. Anfang 2000 beauftragte die Stiftung Intercooperation mit der Ausarbeitung.

Brücke zu indonesischem Park

Ziel ist, das Parkgebiet von derzeit rund 60’000 Hektaren um weitere 58’000 Hektaren zu erweitern und schliesslich auf knapp 165’000 Hektaren auszudehnen.

Dies würde die direkte Verbindung des Parks mit dem Kayan-Mentarang-Nationalpark im angrenzenden indonesischen Teil der Insel Borneo ermöglichen.

Dieser Park wird ebenfalls von der Schweiz unterstützt, wie auch andere Projekte nachhaltiger Waldnutzung in Indonesien. Oberstes Ziel ist es, die letzten Bergwälder im Norden von Borneo zu schützen.

Die Lage sei komplex, führte seco-Botschafter Knapp zum Projekt aus. Neben dem Schutz der Tropenwälder müsse eine nachhaltige Nutzung gefördert werden, wobei verschiedene Interessen der Privatwirtschaft, der Regierungen und der dort lebenden Gemeinschaften der Penan, Kelabit und Lun Bawang berücksichtigt werden müssten.

Ziel des seco ist auch, einen Beitrag zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung auf Borneo zu leisten, etwa durch Handel mit Waldprodukten. Bruno Manser sei es zu verdanken, dass das seco sich heute mit dem Dossier Tropenwald befasse, so Ressortleiter Hans-Peter Egler.

Erreichtes und Ungelöstes

«Die Arbeit Bruno Mansers hat Früchte gebracht», das sei für ihre Familie wichtig, sagte seine Schwester Monika Niederberger-Manser an der Projektpräsentation.

Auch Blaser, heute Leiter des Wald-Umwelt-Teams von Intercooperation, stellte einige Fortschritte fest: Der Dialog zwischen den verschiedenen Gemeinschaften sei zustande gekommen, und dafür seien erhebliche Fussmärsche nötig. Nun gehe es darum, Parkhüter zu bestimmen und auszubilden.

Als Erfolg werteten Mutang Urud und Balang Nalan, dass die Penan seit kurzem offiziell genannt und als Gesprächspartner eingeladen werden. Ungelöst blieben indes Landrechts- und Nutzungsfragen, von denen letztlich die Existenz der Penan abhänge.

swissinfo und Viera Malach, InfoSüd

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