Alte Rinderrassen sind besser auf Klimawandel eingestellt
Die Erhaltung alter Rinderrassen in der Schweiz könnte laut einer neuen Studie dazu betragen, auch künftig, wenn sich die Erde weiter erwärmt, genügend Fleisch und Milch zur Verfügung zu haben. (Julie Hunt, swissinfo.ch)
Ein kürzlich veröffentlichtes Forschungsprojekt der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) hebt hervor, dass die Schweiz und andere Alpenländer infolge des Klimawandels mit grösseren Problemen zu rechnen haben als tiefer gelegene Länder. Auch sollen alte Schweizer Rinderrassen wie die Evolèner aus dem Kanton Wallis besser für Veränderungen gewappnet sein.
Ende des 19. Jahrhunderts entschied sich der Kanton Wallis, nur noch braune Kühe zu züchten. Als die Zahl der Evolèner-Kühe mit ihren weissen Flecken immer stärker zurückging, wurden die nahe verwandten Eringer immer beliebter. Pro Specie RaraExterner Link, die Schweizer Stiftung für die kulturhistorische und genetische Vielfalt von Pflanzen und Tieren, konnte die Evolèner mit einem Förderprojekt vor dem Aussterben bewahren.
Dafür wurden Zuchtvereine gegründet und Stammbäume mit den genetischen Details jedes neugeborenen Kalbes geführt. Dies ermöglicht es Züchtern, ihre Kühe mit den am weitesten verwandten Bullen zu kreuzen. Damit wird das Risiko von Inzucht vermieden und die Chance auf eine Vergrösserung des Bestands verbessert. Heute gibt es in der Schweiz 400 bis 450 Evolèner.
Die behornten Kühe sind klein und produzieren im Vergleich zu ihrer Körpergrösse grosse Mengen Milch. Sie sind robust und weniger anfällig für Krankheiten als die gängigen Rassen. Zudem sind sie äusserst stark und sich das wilde Grasen auf den Sommerweiden in den Alpen gewohnt.
Adrienne Stettler hat auf ihrem Bauernhof in Utzigen, Kanton Bern, 20 Evolèner. swissinfo.ch hat sie besucht und wollte wissen, warum sie auf eine solch alte Rasse setzt.
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