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Rotes Kreuz kämpft gegen Wassermangel

Noch immer haben über eine Milliarde Menschen kein sauberes Trinkwasser. Keystone Archive

Weltweit haben über eine Milliarde Menschen kein sauberes Trinkwasser. Eine Initiative will diese Zahl innerhalb von zehn Jahren halbieren.

Die Internationale Föderation des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes stellte in Genf ihren Bericht zur Wasserversorgung vor.

«An den Folgen von verschmutztem Wasser sterben jeden Monat soviele Menschen wie durch die Tsunami-Katastrophe im indischen Ozean. Aber ihr Elend erhält nicht annähernd die Aufmerksamkeit, die eine einzelne Naturkatastrophe hervorruft», erklärte Uli Jaspers, Leiter der Abteilung Wasser bei der Internationalen Föderation des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes (IFRC).

Er stellte den alarmierenden Bericht zur weltweiten Wasserversorgung am Donnerstag in Genf vor.

Nach dem Report sterben jedes Jahr mehr als drei Millionen Menschen an den Folgen von verschmutztem Wasser und weltweit werden 35% der chronischen Krankheiten durch verschmutztes Wasser verursacht. «Diese Zahlen sind inakzeptabel hoch», sagte Jaspers weiter.

Anhaltender Wassermangel und das Fehlen einer Abwasserentsorgung sind in armen Ländern laut IFRC ein grosses Hindernis für die Entwicklung. «Gesundheit ist ein Motor für eine gute Wirtschaft», betonte Bruce Eshaya-Chauvin, Leiter der IFRC-Abteilung Gesundheit.

Initiative zur Wasserversorgung

Mit einem 10-Jahresplan will die Föderation nun die Not leidenden Menschen mit sauberem Wasser und Sanitäreinrichtungen versorgen. Die Zahl der Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Wasser haben, soll bis 2015 halbiert werden.

Zu dem Aktionsplan, den die IFRC am Donnerstag vorstellte, gehört Finanzhilfe für den Bau neuer Brunnen und die Modernisierung alter Anlagen. Zudem sollen hygienischere Latrinen gebaut werden.

Der Tsunami, der die Länder am Indischen Ozean Ende Dezember überrollte, verdeutlichte laut IFRC auch die Notwendigkeit von sauberem Wasser in Katastrophengebieten.

Nach der Flutwelle warnte die Weltgesundheitsorganisation (WHO), durch von Wasser übertragene Krankheiten könnten ebenso viele Menschen sterben wie durch die Flut selbst.

Die IFRC-Initiative nimmt einen Aspekt auf, den die UNO im Jahr 2000 in ihren Millenniums-Entwicklungszielen verabschiedet hatte. Unter anderem legte sie dort fest, dass die Zahl der Menschen ohne Wasser und Abwasserentsorgung bis ins Jahr 2015 halbiert werden soll.

swissinfo und Agenturen

Über 1,1 Mrd. Menschen haben kein sauberes Trinkwasser.

2,4 Mrd. verfügen über keine Abwasserentsorgung.

Weltweit werden 35% der chronischen Krankheiten durch verschmutztes Wasser verursacht.

Jährlich sterben über 3 Mio. Menschen an den Folgen von verschmutztem Wasser.

Die IFRC unterstützt heute 2,5 Mio. Menschen mit Projekten für sauberes Trinkwasser.

Bis in zehn Jahren will sie die Zahl der Begünstigten verdreifachen.

Im 10-Jahresplan sieht die IFRC Finanzhilfen für den Bau neuer Brunnen und die Modernisierung alter Anlagen vor. Zudem sollen hygienischere Latrinen gebaut werden.

Dafür benötigt sie 150 Mio. Franken.

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