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Greifvogel mit schlechtem Ruf und zu vielen Singles

Der Steinadler hatte einst – völlig zu Unrecht – den Ruf als Kinder- und Schafmörder. Durch Vergiftung und systematische Nestplünderung wurde er in der Schweiz fast ausgerottet.

Im Jahr 1953 führte der Staat Massnahmen zum Schutz des Steinadlers ein. Und die Schweizer Naturschutzorganisation Pro NaturaExterner Link machte den Greifvogel 2001 zum Tier des Jahres, um auf das bemerkenswerte Raubtier und seine schwierige Geschichte aufmerksam zu machen. Damals gab es 300 Paare, heute sind es etwa 350.

«Als einziger grosser Beutegreifer in der Schweiz hat der Steinadler die Zeiten rücksichtsloser Verfolgung überstanden, in denen Bartgeier, Luchs, Wolf und Braunbär ausgerottet wurden», steht im ArtenprofilExterner Link der Vogelwarte.

Der Bestand des Steinadlers hat sich zwar erholt, aber es gibt noch Verbesserungspotenzial, was das Liebesleben der Vögel betrifft: «Durch die grosse Zahl unverpaarter Einzeladler werden Revierpaare immer wieder in Streitigkeiten verwickelt. Regelmässig sind sie daher vom Horst abwesend, was den Bruterfolg verringert», merkt die Vogelwarte auf der Website an.

Ein Steinadler braucht in der Regel ein Gebiet von 100 Quadratkilometern zum Leben und Jagen. Er ernährt sich hauptsächlich von Murmeltieren, Rehkitzen, Fuchsjungen, Hasen und sogar Katzen, wenn es nicht genügend Wildtiere gibt. Adler fressen auch die Innereien, die von Jägern weggeworfen werden. Aber diese enthalten häufig giftige Bleirückstände von Schrotkugeln. Die Vogelwarte empfiehltExterner Link daher die Verwendung von bleifreier Munition.

(Video: SRF/swissinfo.ch)

Höchstalter: Bis zu 28 Jahre in der Schweiz, 32 in Europa

Gewicht: 3-7 kg

Flügelspanne: 190-225 cm

Nahrung: Säugetiere, Vögel, Aas

Lebensraum: Gebirge. Die Vögel nisten in Felsnischen und Bäumen.

Schutzstatus: Nicht gefährdet

Bestand in der Schweiz: Etwa 350 Paare

(Übertragung aus dem Englischen: Sibilla Bondolfi)

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