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Klinikgruppe Genolier mit Gewinneinbruch im Halbjahr

Lausanne (awp) – Die Westschweizer Klinikgruppe Genolier Swiss Medical Network SA (GSMN) hat im von Querelen im Verwaltungsrat überschatteten ersten Halbjahr den Umsatz um mehr als ein Drittel gesteigert. Der Reingewinn sackte hingegen deutlich ab und nach dem monatelangen Konflikt um die Macht im Unternehmen steht ein ausserordentlicher Aufwand in Millionenhöhe im Raum.
Das deutliche Umsatzplus im ersten Halbjahr 2010 von 37% auf 97,82 Mio CHF ist Resultat der Übernahme der Privatklinik Bethanien. Der EBITDA stieg um 23% auf 7,53 Mio CHF, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Der operative Gewinn sank um 13% auf 1,90 Mio CHF und der Reingewinn nach Steuern reduzierte sich signifikant auf knapp eine halbe Mio CHF nach 4,7 Mio CHF im Vorjahreszeitraum. Gewisse im Aufbau befindliche Aktivitäten hätten sich belastend auf die Rentabilität der Gruppe ausgewirkt, schreibt diese.
Die Clinique de Genolier verzeichnet beim Umsatz einen Rückgang auf 35,57 Mio nach 37,87 Mio CHF im Vorjahr. Das EBITDA reduzierte sich auf 4,97 (VJ 5,83) Mio CHF. Investitionen von rund 12 Mio CHF in die Renovation der Operationsblöcke wurden als Ursache für den Rückgang genannt.
Die Clinique de Montchoisi erwirtschaftete 9,91 (8,71) Mio CHF und ein EBITDA von 2,04 (1,35) Mio CHF. Infolge der Umstrukturierung erzielte die Clinique Valmont einen um 22% geringeren Umsatz von 5,46 (7,05) Mio CHF. Der Umstrukturierungsplan sieht ab 2011 eine Rückkehr in die Gewinnzone vor. In Freiburg verbuchte die Clinique Générale ein leichtes Umsatzplus auf 14,61 (14,49) Mio CHF und ein EBITDA von 2,18 (2,21) Mio CHF.
Die Privatklinik Bethanien als jüngste Akquisition von GSMN erwirtschaftete im ersten Halbjahr 27,09 Mio CHF. Das EBITDA belief sich auf 3,93 Mio CHF. GSMN will sich für die weitere Entwicklung in der Region auf die Klinik stützen.
Weiteren Angaben zufolge klärt der Verwaltungsrat den ausserordentlichen Aufwand im Zusammenhang mit den Vorkommnissen zwischen der ordentlichen Generalversammlung vom 9. Juni und der ausserordentlichen Generalversammlung vom 6. September 2010 ab. Das Risiko wird auf bis zu 4 Mio CHF geschätzt. Die Gruppe prüfe gegenwärtig, wodurch diese Kosten verursacht wurden und wie sich ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft minimieren lassen.
GSMN hofft, in den kommenden 12 bis 18 Monaten Akquisitionen tätigen zu können, die einen raschen Ausbau der Präsenz und Grösse ermöglichen werden. Im Sinne der nationalen Strategie werde die Priorität dabei auf die Deutschschweiz und das Tessin gelegt. Was die Westschweiz betrifft, müsse die Präsenz im Kanton Genf verstärkt werden.
ps/ch/ra

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