Konsumenten sollen vor unnötigen Behandlungen geschützt werden
(Keystone-SDA) Nur informierte Patienten können unnötige Behandlungen erkennen. Die Konsumentenschutzorganisationen der Schweiz wollen daher im kommenden Jahr Patientinnen und Patienten gezielt über solche Behandlungen aufklären.
Die Allianz der Konsumentenschutz-Organisationen will damit die Bestrebungen des Jahres 2017 fortsetzen, wie sie am Montag im Rahmen ihrer Medienkonferenz zum Rück- und Ausblick mitteilte. Die Aufklärung soll unter anderem über Listen erfolgen, welche unnötige Behandlungen enthält.
Die Listen helfen Patienten und Ärzten, zu beurteilen, ob auf eine Behandlung oder einen Test verzichtet werden kann, wenn diese kaum Zusatznutzen oder weniger Chancen als Risiken versprechen. Sie werden bereits seit 2014 im Rahmen der Initiative «smarter medicine» veröffentlicht.
Ausserhalb des Gesundheitswesens will sich die Allianz wie im zu Ende gehenden Jahr für die Rechte der Konsumenten in der Telekommunikation einsetzen. Im November konnten sie diesbezüglich einen Erfolg verbuchen: Die Telekomanbieterin Swisscom lancierte einen Callfilter, mit welchem auch auf dem Handy Werbeanrufe blockiert werden können.
Mehr Klarheit bei Lebensmitteln
Die Allianz will sich nächstes Jahr dafür engagieren, dass künftig alle Telekomanbieter diese Blockierungsmöglichkeit anbieten müssen. Dies ist ein Teil der geplanten Revision des Fernmeldegesetzes. Dass diese zugunsten der Konsumenten ausfällt, ist gemäss der Medienmitteilung ebenfalls ein Schwerpunkt der Konsumentenschützer.
Auf dem Radar haben die Konsumentenorganisationen auch die Nährstoff- und Herkunftsangaben von Lebensmitteln. Diese solle transparenter werden. Zucker etwa müsse in der Nährwertdeklaration bislang nicht zwingend ausgewiesen werden, schreibt die Allianz. Dies will sie ändern.
Zudem will sie erreichen, dass die Nährwertangaben mit Ampelfarben unterlegt werden, so dass für die Konsumenten mehr Klarheit und eine bessere Verständlichkeit herrscht.
Initiative wird eingereicht
Ein Schwerpunkt im zu Ende gehenden Jahr war die Initiative «Stop der Hochpreisinsel – für faire Preise». Über vier Monate vor Ablauf der Frist hätten die Allianz und ihre Partner über 100’000 Unterschriften gesammelt, schreibt die Allianz.
Die Initiative verlangt eine Anpassung des Kartellgesetzes und des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb. Insbesondere Kleidung, Kosmetikartikel und Zeitschriften seien in der Schweiz massiv teurer als anderswo, obwohl es sich um die gleichen Produkte handle. Am Dienstag, 12. Dezember, werden die Unterschriften bei der Bundeskanzlei eingereicht.
Zur Allianz gehören die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS), die Fédération Romande des Consommateurs (FRC) und die Associazione Consumatrici e Consumatore della Svizzera Italiana (ACSI).