William Turner, der Influencer des 19. Jahrhunderts, ist zurück
Kunstmuseum Luzern / Marc Latzel
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Die Alpen waren eine schreckliche, felsige, eisige – tödliche Einöde. Bis der Schweizer Gelehrte Albrecht von Haller sein Epos "Die Alpen" schrieb. Und bis ein junger Brite diese Terra Incognita mit seinen Bildern ins Gegenteil verkehrte: in eine mythisch und ästhetisch wundervolle Urlandschaft von gewaltiger Kraft.
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Marc Latzel (Fotos), Renat Kuenzi (Text)
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Turner, el influente del Siglo XIX, vuelve a Suiza
1802 bereist ein junger Brite die Schweiz. Sein Name: Joseph Mallord William Turner. Sein Ziel: die Alpen.
Er ist unbekannt, aber ein Talent der Malerei: Einflussreiche Kreise in London setzen grosse Hoffnungen in den 27-Jährigen. Er wird sie mehr als erfüllen.
Dabei helfen ihm auch seine Bilder von Schweizer Bergen, die er nach seiner Rückkehr malt. Sie sind jetzt im Kunstmuseum Luzern zu sehen, in der Ausstellung «Turner. Das Meer und die Alpen»Externer Link, die vom 5. Juli bis zum 13. Oktober 2019 geöffnet ist.
Turner wird später zu einem der grössten Vertreter des Impressionismus und der Malerei des 19. Jahrhunderts, ja, der Malerei insgesamt.
Die Westschweiz, dann Bern, Thun und schliesslich via Brienz nach Grindelwald; später von Luzern aus zur Teufelsbrücke und Schöllenenschlucht: Dies einige der Stationen Turners auf seiner Reise in die Schweizer Berge.
Unentwegt hält er seine Eindrücke in Skizzen und kleinen Aquarellen fest. Der Fundus, den er mit nach Hause nimmt, ist so gross, dass er für Jahrzehnte Stoff für seine Kunst hat.
Zuerst die Berge, dann die Bilder, dann die Touristen
Die Schweiz lässt ihn nicht los, er kommt zwischen 1837 und 1844 mehrmals wieder. Sieben Jahre später ist er tot. So erlebt er nicht mehr, wozu er mit seinen Gemälden wesentlich beiträgt: den Massentourismus. Nun strömen Menschen von der Insel, aber auch aus anderen Ländern Europas in die Schweizer Alpen. Inspiriert nicht zuletzt durch die Bilder Turners, wollen sie nun die Schönheit und Schauerlichkeit der Riesen aus Fels und Eis mit eigenen Augen sehen, und aus nächster Nähe.
Heute ist der Tourismus einer der wichtigsten «Rohstoffe» der Schweizer Wirtschaft. Die Grundlage dazu legte auch das Malergenie aus London. Der Tourismus brachte der Schweiz, genauer: den Schweizer Berggebieten, einen der grössten Strukturwandel seit der Industrialisierung.
Dass die Hebel seiner zweidimensionalen Kunstwerke so gewaltig und so weit über seine Zeit hinaus wirksam sein können, hat Turner wohl kaum bedacht. Vielleicht hätte es ihn auch gar nicht interessiert.
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