Aus für Federers Olympia-Traum
Roger Federers Traum von der Goldmedaille an den Olympischen Spielen in Peking ist geplatzt. Der Weltranglistenerste unterlag im Viertelfinal dem Amerikaner James Blake nach 90 Minuten mit 4:6, 6:7 (2:7).
24 Stunden nach den positiven Zeichen gegen Tomas Berdych wirkte Roger Federer wie verwandelt – leider negativ.
Er fand überhaupt nicht in die Partie, die wegen Regens mit dreieinhalb Stunden Verspätung begonnen hatte. Zudem war er von der Körpersprache her ungewohnt negativ und haderte oft mit sich.
James Blake, der in den bisherigen acht Duellen nur einen Satz gewonnen hatte, glaubte hingegen an seine Chance und attackierte enorm.
Den ersten Satz sicherte er sich dank eines Breaks zum 6:4. Als der New Yorker direkt danach mit 3:0 in Führung ging, ahnten die Zuschauer schon Böses.
Federer kämpfte immerhin, kam auf 3:3 zurück und erreichte dann das Tiebreak, obwohl er bei vielen Aufschlag-Games hart kämpfen musste – und schon vorher zwei Mal nur zwei Punkte vom Out entfernt war.
Verdienter Sieg
Die erhoffte Aufwärtstendenz gab es dann auch im Tiebreak nicht: Blake gewann es diskussionslos 7:2 und vollendete damit den hundertprozentig verdienten Sieg.
Federers Regentschaft als Nummer 1, die am Montag nach viereinhalb Jahren ohnehin zu Ende gewesen wäre, geht damit auf einem Tiefpunkt zu Ende. Nach den frühen Niederlagen in Toronto und Cincinnati war er in Peking früh angereist und hatte sich während fast einer Woche an die schwierigen Bedingungen gewöhnt.
Wahrscheinlich bleibt ihm damit nur noch das Turnier in London in vier Jahren, um den Traum von olympischem Edelmetall doch noch zu verwirklichen.
Bereits in Athen gescheitert
Bereits 2004 in Athen war Federer gescheitert. Dort verlor er in der zweiten Runde gegen den Tschechen Tomas Berdych. Federer ist somit in Peking nur noch im Doppel an der Seite von Stanislas Wawrinka vertreten. Dort trifft das Duo im Viertelfinal auf die Inder Leander Paes/Mahesh Bhupathi.
Für Blake war es im neunten Duell zudem der erste Sieg gegen den Schweizer. Blake trifft im Halbfinal auf den Franzosen Paul-Henri Mathieu oder den Chilenen Fernando Gonzalez.
swissinfo und Agenturen
Federer ist am 8. August 1981 in Binningen im Kanton Basel-Landschaft geboren. Aufgewachsen ist er in Münchenstein.
Sein Vater Robbie ist Schweizer, seine Mutter Lynette kommt aus Südafrika. Federers Schwester Diana ist 20 Monate älter als er.
Federer und seine Freundin Mirka Vavrinec sind seit den Olympischen Spielen 2000 in Sydney ein Paar. Vavrinec ist heute auch Federers Managerin.
Federer hat bisher 12 Grand-Slam-Titel gewonnen, zwei weniger als Pete Sampras, der mit 14 Titeln noch immer den Rekord hält.
Das Vermögen Federers wird auf rund 40 Mio. Dollar geschätzt.
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