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Bond-Girl Ursula Andress wird 70

Ursula Andress als erstes Bond-Girl in Dr. No (1962) zusammen mit Sean Connery als James Bond. Keystone

Sie war die allererste Gespielin von Agent 007 und gilt seither als das Bond-Girl schlechthin. Am Sonntag wurde Ursula Andress 70 Jahre alt.

Als Muscheltaucherin entstieg sie im ersten James Bond-Film den Fluten des Meeres und setzte mit diesem Auftritt in «Dr. No» die Messlatte für alle folgenden Bond-Girls.

«Da war einfach ganz viel Glück dabei. Ich habe nie versucht, etwas Spezielles zu sein», sagt die Schauspielerin.

Von Ostermundigen nach Hollywood

Ursula Andress wurde am 19. M�rz 1936 in Ostermundigen geboren. Nach der Schule ging sie nach Paris und belegte Kurse in Malerei, Bildhauerei und Tanz. Danach arbeitete sie in Rom als Modell f�r Fotografen und Maler.

Als Schauspielerin deb�tierte sie 1955 in einer Nebenrolle in «Le avventure di Giacomo Casanova». Im gleichen Jahr nahm Paramount die 19-J�hrige unter Vertrag und holte sie nach Hollywood.

Im ihr unbekannten Filmgesch�ft wurde die junge Andress von Marlon Brando unterst�tzt: «Er war der einzige, den ich in Amerika kannte», sagt sie r�ckblickend. «Nur mit ihm konnte ich franz�sisch reden.»

Knapp bekleidet

1962 kam mit der weiblichen Hauptrolle in «Dr. No» der Durchbruch. Der Auftritt an der Seite von Sean Connery als James Bond machte Andress �ber Nacht zum Filmstar.

Die Laien-Darstellerin tat sich jedoch weniger mit ihrer schauspielerischen Leistung als mit ihren knapp bekleideten Kurven hervor. «Den Leuten gefiel meine athletische Figur», sagt sie dazu heute. «Sie w�nschten sich neue, andere Frauen.»

Und «die Andress» trat als selbstbewusste Verf�hrerin auf: Anfang der 60er-Jahre, noch vor der sexuellen Revolution, war das eine Sensation. Die lasziven Filmauftritte der «k�hlen Sch�nheit» sorgten denn auch f�r lautstarke Reaktionen in den Kinos.

Ber�hmte Liebhaber

Zum Starstatus trugen aber auch ihre Aff�ren bei. James Dean, Ryan O’Neal, Dean Martin, Jean-Paul Belmondo sowie Warren Beattyz�hlen zu ihren Liebhabern. Die Ehe mit dem US-Schauspieler John Derek wurde 1966 nach neun Jahren geschieden.

In den 60er- und 70er-Jahren wirkte Andress in verschiedenen internationalen Produktionen mit. Sie spielte etwa in «Fun in Acapulco» an der Seite von Elvis Presley, in «What�s New Pussycat» von und mit Woody Allen oder in der James Bond-Parodie «Casino Royale».

Allerdings sollte keiner ihrer sp�teren Filmauftritte nur ann�hernd soviel Beachtung erlangen wie ihr erster. Andress konnte spielen was sie wollte: In den Augen des Publikums blieb sie das «Bond Girl».

Mutter Gottes

F�r Schlagzeilen sorgte die Schauspielerin erneut, als sie im Alter von 44 Jahren Mutter wurde. Vater des 1980 geborenen Dimitri ist der 15 Jahre j�ngere US-Schauspieler Harry Hamlin. Andress hatte ihn bei den Dreharbeiten zu «Clash of the Titans» kennengelernt.

Ihren Sohn zog Andress laut eigenen Worten in Rom und Amerika auf. Heute lebt die 70-J�hrige in Rom. Eben erst musste sie sich einer Schulteroperation unterziehen. Ansonsten sei sie bei guter Gesundheit, wie sie sagt.

Ihre bisher letzte Rolle spielte sie letztes Jahr in einem Schweizer Film. In «Die Vogelpredigt oder Das Schreien der M�nche» von Clemens Klopfenstein tritt das ehemalige Bond-Girl als Mutter Gottes auf.

swissinfo und Franziska Ramser, SDA

Ursula Andress wurde 1936 in Ostermundigen bei Bern geboren.
Sie studierte ab 1953 in Paris Malerei, Bildhauerei und Tanz.
Sp�ter arbeitete sie in Rom als Modell.
1955 bekam sie ihre erste Filmrolle.
Sie spielte insgesamt in �ber 50 Filmen.
1980 wurde ihr Sohn Dimitri geboren.

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